Gefahr für Bienen Kommt die Asiatische Hornisse bald auch nach Sachsen?
Die Asiatische Hornisse ist als Bienenräuber gefürchtet. In vielen Bundesländern breitet sie sich aus, in Sachsen bisher noch nicht. Eine Frage der Zeit?
Die nach Europa eingeschleppte Asiatische Hornisse breitet sich in anderen Bundesländern aus, in Sachsen gibt es dagegen noch keinen Nachweis. Zwar seien seit dem Frühjahr 41 Meldungen eingegangen, sagte Karin Bernhardt vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie auf dpa-Anfrage. Es habe sich jedoch bei keinem der Fälle um eines der invasiven Insekten gehandelt. Ausgehend von der fortschreitenden Ausbreitung in westlichen Bundesländern, sei allerdings auch in Sachsen mit Funden zu rechnen.
Das Landesamt hatte Anfang April ein Rundschreiben gezielt an Imker verbreitet, mit dem Aufruf, Beobachtungen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) zu melden. Zur Aufzucht ihrer Larven erbeuten sie andere Insekten, erläuterte Bernhardt. "Dabei können vor allem in städtischen Bereichen Honigbienen bis zu zwei Drittel der Nahrung ausmachen." Es sei daher zu erwarten, dass diese Hornissen am ehesten an Bienenstöcken zu finden sind, wenn sie sich im Freistaat ansiedeln.
Imker in Sorge um ihre Bienen
"Wir sollten die neue Bedrohung für unsere Bienen nicht unterschätzen", hatte deswegen der Landesverband Sächsischer Imker in einem Rundschreiben an seine Mitglieder appelliert. "Massive Verluste sind die Folge einer Invasion dieser Hornissenart."
Zuletzt war etwa aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gemeldet worden, dass sich diese Insekten dort stark ausbreiten. Allein in NRW gab es demnach von Januar bis Mai mehr als 100 Sichtungen, nachdem dieses Insekt dort knapp zwei Jahre zuvor erstmals nachgewiesen worden war. In Baden-Württemberg ist es nach Behördenangaben inzwischen stark vertreten. Dort waren voriges Jahr 550 Nester gefunden worden – eine Verzwanzigfachung im Vergleich zum Vorjahr. Für dieses Jahr rechnen Experten mit bis zu 1000 Nestern.
So erkennt man die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist kleiner als ihre europäische Verwandte, dafür aber aggressiver. Zudem ist sie etwas dunkler. Sie lauert Bienen an ihrem Stock auf und tötet sie im Flug. Ursprünglich ist sie in Südostasien zu Hause, wurde aber vermutlich über Importwaren nach Europa eingeschleppt. In Deutschland war sie laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) 2014 erstmals in der Nähe von Karlsruhe nachgewiesen worden.
Das sächsische Landesamt bittet darum, etwaige Sichtungen samt Foto per E-Mail an das Referat Artenschutz zu melden. "Für die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen ist ein frühzeitiges Erkennen essenziell", betonte Karin Bernhardt vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
- Nachrichtenagentur dpa