Angriffe nach Dynamo-Spielen Ihre Opfer sollten sich ausziehen: 20-Jähriger in U-Haft
Ein 20-Jähriger soll bei brutalen Überfällen auf Fußballfans mehrere Opfer schwer verletzt haben. Manche waren danach arbeitsunfähig oder tragen nun Narben.
Die Polizei Dresden hat einen 20-Jährigen wegen mehreren brutalen Übergriffen auf Fußballfans festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Raubes in drei Fällen, der gefährlichen Körperverletzung in drei Fällen und Landfriedensbruchs. Seit Donnerstag sitzt er in Untersuchungshaft.
Im Oktober 2021 soll der junge Mann zusammen mit zwei Komplizen einen Fan des FC St. Pauli auf dem Albertplatz in Dresden angegriffen haben. Die Täter forderten das Opfer auf, sich auszuziehen, um zu beweisen, dass sie keiner gegnerischen Fangruppierung angehört, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Dabei soll er "Kopfnüsse" verteilt und den Pauli-Fan in den Rücken getreten haben. Das Opfer sei daraufhin eine Woche arbeitsunfähig gewesen.
Mindestens sechs Union-Fans verletzt
Bei einer weiteren Entgleisung im August 2022 soll der Beschuldigte mit rund 20 bis 25 weiteren Tätern Fans des 1. FC Union Berlin auf einem Parkplatz in Thiendorf angegriffen haben, um deren Fan-Utensilien gewaltsam zu rauben. Mindestens sechs Personen wurden durch Schläge und Tritte verletzt, mindestens zwei Fans wurde die Kleidung vom Leib gerissen. Einem weiteren soll er so stark ins Gesicht getreten haben, dass eine blutende Platzwunde und eine Narbe zurückblieb.
Ende Oktober 2022 soll der 20-Jährige im Club Arteum in der Dresdner Neustadt einem Gast mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Darauf habe er ihm ein Trikot sowie einen Schal des 1. FC Union Berlin geraubt – um diese als Trophäe zu behalten.
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Am 26. November 2023 soll er gemeinsam mit vier Komplizen anderen Fans des SSV Jahn Regensburg angegriffen haben. Dabei wurden zwei Männer zu Boden gerissen und getreten. Einer erlitt eine Platzwunde am Kopf.
Der Beschuldigte ist noch nicht vorbestraft, teilte die Polizei mit. Er hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Ermittlungen gegen mögliche weitere Mittäter dauern an.
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- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden vom 19. April 2024