Kanzler besucht Dresden Bürokratische Hürden: Flugzeugwerke appellieren an Scholz
Die Geschäftsführung nutzte den Kanzlerbesuch, um Scholz zu sensibilisieren: Ausländische Fachkräfte entscheiden sich Jahr für Jahr gegen Dresden und die Elbe Flugzeugwerke – wegen bürokratischer Hürden.
Die Geschäftsführung der Elbe Flugzeugwerke hat am Donnerstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die Anforderungen an die Arbeitskräftezuwanderung diskutiert. Im vergangenen Jahr hätten die Flugzeugwerke in Dresden von 200 Bewerbungen aus den Philippinen nur 35 einstellen können. Die anderen hätten lieber einen Job in einem anderen Land angenommen, berichtet die Deutsche Presseagentur aus den Gesprächen.
Der Kanzler antwortete, dass viele Wünsche der Unternehmen durch das neue Gesetz gelöst werden würden. Es solle in Zukunft einfacher und unbürokratischer möglich sein, Talente einzubinden und weiteres Wachstum zu generieren. Abseits der bürokratischen Hürden sei außerdem ein offenes gesellschaftliches Klima entscheidend, um ausländischer Fachkräfte anzuwerben.
"Wir sind darauf angewiesen, dass die Leute zu uns kommen. Sie sollen hier mit den Familien eine Heimat finden", sagte Geschäftsführer Jordi Boto. Man brauche eine weltoffene Gesellschaft, die bereit sei, die Leute auch aufzunehmen. Andernfalls sei ihr Geschäftsmodell gefährdet.
Elbe Flugzeugwerke wollen 200 neue Mitarbeiter einstellen
In den Elbe Flugzeugwerken sind aktuell rund 2.200 Beschäftigte aus mehr als 30 Nationen beschäftigt. Die Geschäftsführung möchte allerdings noch dieses Jahr 200 neue Mitarbeiter einstellen. Oft scheitere der Einstellungsprozess an bürokratischen Hürden: Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse dauere viel zu lange.
Olaf Scholz setzt seinen Besuch beim Uhrenhersteller Nomos in Glashütte fort. Danach möchte sich der Bundeskanzler sich eine Dreiviertelstunde in eine Straßenbahn setzen. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier. Der Dresden-Besuch endete mit einem Bürgerdialog – das bestimmende Thema des Abends war der Umgang mit der Ukraine.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa