"Ich schäme mich fremd" So reagieren Dynamo-Fans auf die schockierenden Szenen in Essen
Nach einem Zweikampf in der dritten Liga muss Mario Götzes Bruder verletzt vom Platz getragen werden. Aus dem Dynamo-Fanblock fliegen Gegenstände. Fans und Verein zeigen sich nun selbstkritisch.
Mit einer blutenden Platzwunde am Kopf musste der Innenverteidiger von Rot-Weiss Essen am Samstag vom Platz getragen werden. Neben "Auf-Wiedersehen-Rufen" flogen aus dem Dynamo-Fanblock auch Wurfgeschosse. Die Sanitäter mussten den Bruder von Mario Götze mit Regenschirmen abschirmen. Zu diesem Zeitpunkt war noch gar nicht klar, ob Felix Götze bleibende Schäden vom Zusammenstoß mit Dynamo-Spieler Jakob Lemmer davontragen würde.
"Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint. Nicht vor Schmerzen, sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden. Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten", schreibt Götze auf Instagram, sobald es ihm wieder besser geht. Mittlerweile ermittelt der DFB-Kontrollausschuss gegen Dynamo Dresden.
Dynamo Dresden: Verein spricht von "unschönen Szenen am Spielfeldrand"
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Unter dem Beitrag findet Götze viel Zuspruch. Auch Dynamo-Fans distanzieren sich von den Ausschreitungen im eigenen Fanblock. "Ich schäme mich fremd. Dir hätte sonst, was passiert sein können! Meine SGD in allen Ehren, aber so viel Respektlosigkeit mancher Anhänger hatte ich selbst noch nie erlebt", schreibt ein Dynamo-Fan unter dem Beitrag und wünscht dem Innenverteidiger alles Gute.
"Ich stand gestern auch im K Block und ich habe geklatscht!!! Das gebietet mir der Respekt, es ist nur Fußball", schreibt ein anderer Fan, der eingestehen muss, dass einige Fans im Block das anders gesehen haben, weil Essener während des Spiels ganz schön viel herumgelegen hätten. "Das entschuldigt das Verhalten einiger Fans trotzdem nicht."
Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Felix Götze für die Vorfälle entschuldigen
David Fischer, KOMMUNIKATIONSCHEF von Dynamo Dresden
Eine andere Dynamo-Anhängerin geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt, dass die meisten Anhänger gar keinen Respekt mehr hätten. Am Montagnachmittag bezog auch der Verein Stellung und sprach von "unschönen Szenen am Spielfeldrand".
"Bei aller sportlicher Rivalität sollte in jeder Situation, insbesondere bei Verletzungen der Spieler, der Fairplay-Gedanke auf und neben dem Platz im Vordergrund stehen", sagte Kommunikationschef David Fischer und verwies auf das Leitbild des Vereins. "Wir wollen respektvoll, menschlich und fair auftreten. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Felix Götze für die Vorfälle entschuldigen und hoffen, dass er nach der Behandlung im Krankenhaus gesundheitlich wieder in guter Verfassung ist".
- instagram.com: Post von @felixgoetze4
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa