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CDU Sachsen | Michael Kretschmer: "Die Leute lassen sich nicht mehr verarschen"


Kretschmer bleibt CDU-Landeschef
"Die Leute lassen sich nicht mehr verarschen"

Von dpa, yer

Aktualisiert am 20.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Michael Kretschmer freut sich auf dem Landesparteitag in Chemnitz über seine Wiederwahl. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa/dpa)

Beim Parteitag der Sachsen-CDU wurde Michael Kretschmer wiedergewählt. In seiner Rede schoss er gegen die Bundesregierung und sprach über sein Mittel gegen die AfD.

2024 wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Seit 1990 ist die CDU stets stärkste Kraft geworden, doch inzwischen sitzt ihr die AfD hartnäckig im Nacken. Werden die Christdemokraten sie auf Abstand halten können?

Sachsens CDU-Landeschef Michael Kretschmer will bei den Wahlen im kommenden Jahr der AfD Paroli bieten und setzt dazu auf die Themen Migration, Energie und Bürokratieabbau. "Erst wenn die Probleme gelöst werden, mit denen die Leute unzufrieden sind, wird sich auch diese rechtsextreme AfD auflösen", sagte Kretschmer beim Landesparteitag am Samstag in Chemnitz. Das Gerede über Brandmauern bringe nichts. Vielmehr müsse der Partei der Nährboden entzogen werden. "Die Leute lassen sich nicht mehr verarschen", so Kretscher laut der "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) und "Bild" bezogen auf die deutsche Asylpolitik. Es brauche eine gute, realistische Politik "ohne Scheuklappen", um Rechtspopulisten aus den Parlamenten zu drängen.

Harte Kritik an der Bundesregierung

Kretschmer erneuerte dabei seine Forderung nach einer Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Die irreguläre Migration müsse reduziert werden, um Ressourcen für die dringend notwendige Zuwanderung von Fachkräften, etwa in der Pflege, zu haben. Die Energiewende in Deutschland bezeichnete er erneut als gescheitert. Sie müsse neu aufgesetzt werden, betonte der Ministerpräsident.

Zugleich stellte er dem Bund ein desaströses Zeugnis in der Wirtschaftspolitik aus. Die Folge seien Rezession, Inflation und die Abwanderung von Unternehmen, kritisierte der 48-Jährige. "Wie es dieser Bundesregierung gelungen ist, innerhalb von zwei Jahren dieses erfolgreiche, starke Land so in die Asche zu fahren, ist nicht zu beschreiben." Wenn nun etwa die Lkw-Maut sowie die Mehrwertsteuer in der Gastronomie steigen, sei das "Gift für die Wirtschaft". Es brauche ein Zurück zum gesunden Menschenverstand statt einen Staat als Volkserzieher.

"Sehr, sehr gerne ohne die Grünen"

Nächstes Jahr stehen in Sachsen nicht nur Kommunal- und Europawahlen an, sondern es wird auch ein neuer Landtag gewählt. Ziel der CDU müsse sein, bei der Landtagswahl so erfolgreich zu sein, dass eine demokratische Regierung aus der politischen Mitte heraus gebildet werden könne - "sehr, sehr gerne ohne die Grünen", betonte Kretschmer. Er steht derzeit einer Koalition mit Grünen und SPD vor.

Auf dem Parteitag wurde Kretschmer für weitere zwei Jahre an der Spitze der Landes-CDU bestätigt. Für ihn stimmten rund 89 Prozent der mehr als 200 Delegierten. Vor zwei Jahren war die Zustimmung mit rund 76 Prozent deutlich schlechter ausgefallen. Kretschmer ist seit Dezember 2017 sowohl Landesvorsitzender der CDU als auch Ministerpräsident im Freistaat. Zudem ist er einer von fünf Stellvertretern des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz.

Am Sonnabend wurde auch Generalsekretär Alexander Dierks im Amt bestätigt (87 Prozent), ebenso Kulturministerin Barbara Klepsch, Landtagsfraktionschef Christian Hartmann und Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner als stellvertretende Landesvorsitzende. Neu hinzu kommt die Landtagsabgeordnete Sandra Gockel. Das beste Ergebnis der Stellvertreter erzielte Zenner mit gut 91 Prozent. Es gab fünf Bewerber und Bewerberinnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • lvz.de: "Kretschmer attackiert Bundesregierung: Die Leute lassen sich nicht mehr verarschen
  • bild.de: "'Die Leute lassen sich nicht mehr verarschen'"
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