Anschlag in Dresden-Klotzsche Unbekannte versuchen Flüchtlingsunterkunft in Brand zu stecken
Ein kurzer Feuerschein, dann erloschen die Flammen. Unbekannte versuchten, eine Flüchtlingsunterkunft anzuzünden. Das LKA ermittelt.
Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag versucht, ein geplantes Flüchtlingsheim in Dresden in Brand zu setzen. Die Täter schütteten eine brennbare Flüssigkeit an die Fassade der ehemaligen Schule und legten eine Trasse bis zum Zaun, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Sie entzündeten diese, das Feuer erlosch den Angaben zufolge aber, bevor es das Gebäude erreichte.
Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamts Sachsen ermittelt. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.
Hochemotionale Debatte
Wie die "Neuen Dresdner Nachrichten" berichten, hatte der Stadtbezirksbeirat die Planungen für die Asylunterkunft in der leerstehenden Schule Mitte September mit einer Stimme abgelehnt. Das Votum sei jedoch nicht bindend für den Stadtrat und der Standort an der Alexander-Herzen-Straße nach Ansicht des Baubürgermeisters Stephan Kühn (Grüne) alternativlos.
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Bereits Mitte der Woche registrierte die Polizei an derselben Einrichtung einen Fall von Vandalismus. Unbekannte hatten einen Stein gegen eine Scheibe des Gebäudes geworfen. Auch in diesem Fall ermittelt der Staatsschutz, ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.
Die Debatte um die Unterbringung von Geflüchteten in Sachsens Landeshauptstadt verläuft seit Wochen hochemotional. Die Stadt muss trotz geringer Kapazitäten rund 1.150 Geflüchtete aufnehmen. Bei der letzten Beratung zum Thema kamen "Volksverräter"-Rufe auf. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- dnn.de: "Brandanschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft in Dresden misslingt"
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Polizei Dresden vom 30. September 2023
- Eigene Artikel von t-online