Staatsschutz eingeschaltet Vandalismus an geplanter Flüchtlingsunterkunft in Dresden
Der Widerstand gegen die geplante Asylunterkunft in Dresden-Klotzsche war laut – nun wurde eine Scheibe eingeworfen. Der Staatsschutz ermittelt.
In Dresdner Stadtteil Klotzsche ist die Scheibe einer zukünftigen Flüchtlingsunterkunft eingeworfen worden. Nach ersten Ermittlungen benutzten die Täter dafür einen Stein ein. Der Vandalismus an der leerstehenden Schule an der Alexander-Herzen-Straße wurde am Mittwochvormittag festgestellt, teilte die Polizei mit.
Die Pläne, die ehemalige Schule als Asylunterkunft zu nutzen, hat Gegner auf den Plan gerufen. Wie die "Dresdner Neuesten Nachrichten" berichtete, war die Stimmung im Klotzscher Stadtbezirksbeirat vor zwei Wochen aufgeladen, von außen drangen "Volksverräter"-Rufe ins Gebäude. Der Verdacht, dass der Vandalismus fremdenfeindlich motiviert war, liegt deshalb nah. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Dresden-Klotzsche: Asylunterkunft mit 65 Plätzen geplant
Eigentlich sollte das ehemalige Schulgebäude abgerissen werden. Doch die Stadt braucht dringend Plätze für Asylbewerber: Bis zum Ende des Jahres muss Dresden mindestens 1.150 weitere Geflüchtete unterbringen. Laut der Vorlage, die Stadtbezirksbeirat besprochen wurde, sollen deshalb 65 Plätze in der ehemaligen Schule entstehen – 17 weitere Plätze sollen als Reservekapazität im Bedarfsfall bereitstehen. Über die auf fünf Jahre befristete Unterkunft muss der Stadtrat noch entscheiden.
Durch die eingeworfene Fensterscheibe entstand ein Sachschaden von 300 Euro. Bis 2022 wurde das Gebäude als eines von zwei Auslagerungsstandorten der Pieschner Kinderinsel genutzt.
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom 28. September 2023
- ratsinfo.dresden.de: Vorlage vom 7. September 2023
- Telefonat mit Sprecher der Polizei Dresden
- dnn.de: Heftige Asyldebatte in Dresden-Klotzsche (kostenpflichtig)