Zwei Wochen nach Gefängnisurteil Verurteilter Netflix-Star urlaubt auf Mallorca – wie ist das möglich?
Der bekannte "Kinderzimmerdealer" wurde vor zwei Wochen zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Nun wurde er aber auf Mallorca gesichtet.
Vor knapp zwei Wochen wurde der als "Kinderzimmerdealer" bekannt gewordene Straftäter Maximilian Schmidt im Zusammenhang mit Drogendelikten erneut zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Landgericht Leipzig verhängte gegen ihn eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren. Dennoch wurde er nun auf der Urlaubsinsel Mallorca gesichtet.
Dort soll er laut der "Bild"-Zeitung gemeinsam mit seiner Verlobten das Pfingstwochenende verbracht haben. Einige Passagiere, die mit Schmidt im Flugzeug von Leipzig nach Mallorca saßen, sollen sich gefragt haben, wie das überhaupt möglich ist. Schließlich sollen Schmidt und ein Mitangeklagter über die Website "Candylove" von Leipzig aus einen Onlinehandel mit Drogen betrieben haben. Sie handelten unter anderem mit Haschisch, Kokain, Amphetaminen und Ecstasy.
Gericht sieht keine Fluchtgefahr
Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidiger des Angeklagten sind in Revision gegangen. Und somit ist es Schmidt auch weiterhin möglich, ins Ausland zu reisen. "Solange der Bundesgerichtshof noch nicht entschieden hat, bekommt er auch keine Ladung zum Haftantritt und darf frei reisen", erklärt Johann Jagenlauf, Vizepräsident am Landgericht Leipzig, der "Bild"-Zeitung. "Er ist nicht verpflichtet, sich in seiner Wohnung aufzuhalten. Es gibt auch keine Meldepflicht."
Bei Schmidt sehe das Gericht aufgrund von dessen Bekanntheitsgrad keine Fluchtgefahr. Vor allem die Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)" machte ihn und seine kriminelle Drogengeschichte weltberühmt. Etwa eine Tonne im Gesamtwert von mehr als vier Millionen Euro wurde über die von ihm gestartete Handelsbörse namens "Shiny Flakes" im Darknet vertrieben.
- bild.de: Drogenbaron "Shiny Flakes" auf Mallorca erwischt