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Tag der Sachsen: Kosten für Volksfest explodieren – 2025 ungewiss


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Kostenexplosion überschattet Volksfest
Tag der Sachsen wird doppelt so teuer


Aktualisiert am 04.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Verein der Sächsischen Fahnenschwinger beim Festumzug 2019 in Riesa.Vergrößern des Bildes
Der Verein der Sächsischen Fahnenschwinger beim Festumzug 2019 in Riesa. (Quelle: xcitepress/imago-images-bilder)
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Kostenexplosion bei Sachsens größtem Volksfest: 440.000 Euro wurden allein für ein Fest ausgegeben, das nicht stattfinden durfte.

Am 2. März 2020 wurde der erste Corona-Fall in Sachsen bestätigt, zwei Tage später wurde Aue-Bad Schlema als Ausrichter des Tags der Sachsen 2020 enthüllt: Bei der Frage, ob das Virus die Festpläne ins Wanken bringen könnte, ging damals noch ein Schmunzeln durch den Raum. Tatsächlich wurden die Vorbereitungen durch Corona "mit Brachialgewalt unterbrochen", fasst es Bürgermeister von Aue-Bad Schlema, Heinrich Kohl (CDU) zusammen.

Doch die Vorfreude, dass der Tag der Sachsen mit dreijähriger Verspätung endlich stattfinden kann, wird durch die explodierten Kosten des größten Volksfests im Freistaat überschattet.

Die Liste der Kosten, die Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) aufzählt, will gar nicht mehr enden: "Wenn wir alles zusammenrechnen, bekommt Aue-Bad Schlema die doppelte Summe eines Tags der Sachsen", so Rößler. Allein 440.000 Euro wurden 2020 für die Vorbereitungen eines Volksfest "verbraucht", das gar nicht stattfinden durfte. Hinzu kämmen 400.000 Euro für das Sicherheitskonzept und 120.000 Euro für die Vereine sowie wie 700.000 Euro aus dem kommunalen Finanzausgleich – insgesamt knapp 1,7 Millionen Euro. Laut Rößler vor allem jetzt eine wichtige Investition, um Ehrenamt und gesellschaftlicher Zusammenhalt nach den Corona-Jahren zu stärken.

Tag der Sachsen brechen Sponsoren weg

Vor allem die immer steigenden Sicherheitsanforderungen sowie wegbrechende Sponsoren ließen die Kosten exponentiell steigen: "Mittlerweile kommen Brauereien auf uns zu, und fragen uns, ob wir Geld dazugeben können, wenn wir dort ausschenken", unterstreicht Bürgermeister von Aue-Bad Schlema, Heinrich Kohl (CDU) den Ernst der Lage.

Ob sich die gestiegenen Kosten auch zukünftig vermitteln lassen? In seiner jetzigen Form ist der Tag der Sachsen erstmal nur bis ins Jahr 2025 finanziell abgesegnet: Der stellvertretenden Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages, Ralf Leimkühler, drängt angesichts der leeren Kassen der Kommunen darauf, das Konzept zu überdenken: "Sollte man das Fest jedes Jahr durchführen wie bisher oder macht man es aller zwei Jahre?", warf Leimkühler Ende Januar in einem Gespräch mit dem MDR in den Raum.

180.000 Besucher erwartet

Am ersten Septemberwochenende wird in Aue-Bad Schlema nicht nur der Tag der Sachsen, sondern auch die Hochzeit der beiden Gemeinden gefeiert: Mit einem Festzug aus 64 Verein; angeführt mit Schaubildern zur 800-jährigen Stadthistorie.

An den drei Festtagen präsentieren sich über 260 Verbände und Vereine den 180.000 erwarteten Besuchern. Allerdings nur auf der Seite der Kernstadt – rund um das Festzentrum in Aue sind verschiedene Themenmeilen geplant wie etwa die Blaulichtmeile, die Genussmeile, die Handwerkermeile, die Vereinsmeile oder die Kleingärtnermeile. Einen größeren Besucheransturm würde die Stadt mit Kessellage auch nicht verkraften.

Eine Neuheit in diesem Jahr: Ein Flashmob, bestehend aus dem größten Chor Sachsens, soll das Steigerlied singen, das erst kürzlich zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • mdr.de: "Finanzierungsprobleme: Änderungen am 'Tag der Sachsen' gefordert"
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