Zum Impfstart von Novavax Messe: Berlins ältestes Impfzentrum geht vom Netz

Bye, bye Impfzentrum auf dem Messegelände: Nach gut einem Jahr Betrieb und über 900.000 verabreichten Corona-Impfungen schließt die Einrichtung. Dabei ist in der Hauptstadt gerade erst ein neuer Impfstoff verfügbar.
Das älteste Berliner Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände hat ausgedient. Es war genau ein Jahr und 41 Tage im Auftrag des Senats in Betrieb und sollte am Montag gegen 17.30 Uhr endgültig seine Pforten schließen, wie die Malteser als Betreiber mitteilten. Seit der Eröffnung am 18. Januar 2021 seien hier mehr als 900.000 Impfungen verabreicht worden. "Das bedeutet 900.000 mal Schutz und Hoffnung für jeden Einzelnen, den wir hier begleitet und betreut haben", erklärte der Diözesangeschäftsführer der Berliner Malteser, Henric Maes. Die Hilfsorganisation sprach von einem "historischen Einsatz".
Weil die Nachfrage nach Corona-Impfungen nachgelassen hat und etwa zwei Drittel der Impfungen in Arztpraxen vorgenommen werden, hatte der Berliner Senat schon vor geraumer Zeit eine Reduzierung der vom Staat beauftragten Impfzentren beschlossen. Ab Dienstag sind noch vier davon in Betrieb: Es handelt sich um die Corona-Impfzentren ICC und Tegel sowie die Impfstellen in Lichtenberg an der Landsberger Allee und im Ring-Center an der Frankfurter Allee.
In Tegel und im Drive-in Lichtenberg wird seit Montag auch der neue Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax verimpft. Ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sagte, allein im Impfzentrum Tegel hätten Interessierte für Montag ab 14 Uhr rund 200 Termine gebucht. Er sprach von einem vielversprechenden Start. Man hoffe nun, dass noch mehr Menschen auf die neue Möglichkeit aufmerksam werden und das Impfangebot auch nutzen. Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin der Malteser, die die Drive-in-Impfstelle in Lichtenberg betreiben. Alle verfügbaren Termine für den ersten Impftag seien gebucht worden.
Neuer Impfstoff in Berlin: Nuvaxovid soll Impfkampagne wieder anschieben
Etwa die Hälfte der zunächst 63.000 Impfdosen, die Berlin erhalten sollte, sind in Tegel und Lichtenberg eingeplant. Die Betreiber empfehlen, nach Möglichkeit vorher Termine zu buchen. Die andere Hälfte der fraglichen Impfdosen verteilt sich auf andere Stellen wie Haus- und Facharztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser.
Das Vakzin Nuvaxovid ist ein sogenannter Tot- oder Proteinimpfstoff. Es basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Die Hoffnung ist nun, dass diese sich nunmehr mit Nuvaxovid gegen Corona impfen lassen.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind aktuell 77,4 Prozent der Berliner Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Grundimmunisierung, die in der Regel zwei Impfungen umfasst, haben 76,5 Prozent. 58,0 Prozent sind geboostert, haben sich also eine Auffrischungsimpfung geben lassen.
- Material der Nachrichtenagentur dpa