Frankfurt am Main Tarifverhandlungen für öffentliche Banken gehen weiter
Die Tarifverhandlungen für die Landes- und Förderbanken sind am Donnerstag in fünfter Runde fortgesetzt worden. Die Gewerkschaft Verdi hatte mit Warnstreiks im Vorfeld ihre Forderung nach einem verbesserten Angebot der Arbeitgeber untermauert. Der Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, Gunar Feth, hatte gemahnt, es müsse bei den Gesprächen in Frankfurt "für beide Seiten das Ziel sein, zum Abschluss zu kommen". Die Verhandlungen laufen seit dem 23. Juni vergangenen Jahres.
Verdi fordert für 60 000 Beschäftigte von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will ein Plus von 4,8 Prozent sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden durchsetzen.
Die Verhandler des Bundesverbandes öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) haben in der vierten Runde im November ein Gehaltsangebot vorgelegt: Das Paket umfasst zwei Einmalzahlungen von insgesamt 1000 Euro, 1,4 Prozent mehr Lohn ab August 2022 sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde ab dem 1. Januar 2024.
Die Gewerkschaften wollen zudem verbindliche Regeln für mobiles Arbeiten festschreiben. Verdi will erreichen, dass Beschäftigte für bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit nicht in die Bank kommen müssen. Nach Angaben der Arbeitgeber gab es beim Thema mobiles Arbeiten bereits eine Annäherung in den bisherigen Verhandlungen.
Erstmals seit 1972 tritt die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wieder eigenständig für ihre derzeit 43 Mitgliedsinstitute an. Mitte August hatten sich die Tarifpartner auf einen Tarifvertrag für Nachwuchskräfte bei den öffentlichen Banken geeinigt. Für die privaten Banken wird gesondert verhandelt, dort wurden die Verhandlungen am Montag abgebrochen, nun drohen weitere Warnstreiks.