Nach einer Razzia Ende des Clan-Prozesses gegen Abou-Chaker beantragt
Eigentlich sollte die Befragung von Bushido im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker weitergehen. Doch dessen Anwälte haben das Ende des Verfahrens gefordert. Grund ist ein Polizeieinsatz.
Im Prozess gegen den Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder hat die Verteidigung das Ende oder zumindest die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Zur Begründung hieß es am Mittwoch, bei einer Durchsuchung des Grundstücks von Abou-Chaker in der vergangenen Woche durch Steuerfahnder und Polizei im brandenburgischen Kleinmachnow seien Unterlagen beschlagnahmt sowie Notizen fotografiert worden, die für die Verteidigung des Hauptangeklagten relevant seien. Ein faires, rechtsstaatliches Verfahren sei unter diesen Umständen nicht mehr gegeben.
Die Verhandlung wurde zunächst unterbrochen, das Gericht beriet über den Antrag. Unklar war, ob die weitere Befragung des Rappers Bushido als Zeuge wie ursprünglich geplant noch fortgesetzt wird.
Abou-Chaker und Bushido waren einst Partner
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker Straftaten zum Nachteil des Rappers vor. Drei Brüder des Clanchefs sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Die Männer haben zu den Vorwürfen bisher geschwiegen.
Der 42-jährige Bushido, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt, ist in dem Prozess am Landgericht der Hauptstadt Nebenkläger und Zeuge. Er soll im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden sein. der 44-jährige Arafat Abou-Chaker und Bushido galten einst als Partner im Musikgeschäft.
Laut Anklage kam es zu den Straftaten, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen auflöste. Der Clanchef habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.
Der Prozess war Mitte September auf Antrag der Verteidigung unterbrochen worden. Der Mutter der Angeklagten ging es schlecht, sie starb wenig später.
- Nachrichtenagentur dpa