Berlin Britischer Botschafter: Werde deutsches Essen vermissen
Der britische Botschafter Sebastian Wood (59) wird nach seinem Abschied aus Berlin "das wunderbare deutsche Essen" vermissen. Besonders gerne mochte er die Weißwürste, die der bayerische Chefkoch in der Residenz servierte hat, wie Wood laut RTL/ntv ("Frühstart") am Freitag erzählte. Überrascht hat ihn demnach, dass die Deutschen witzig sein können. "Die Deutschen haben einen Ruf, den sie eigentlich nicht verdienen - dass es keinen Sinn für Humor in diesem Land gibt." Das halte er für völlig falsch.
Aus Brandenburg kommt ein Gefährte, den Woods Familie jetzt nach Großbritannien importiert: der Golden Retriever Albie. "Jetzt kreisen alle Zukunftspläne um den Hund. Wird es okay für Albie sein? Wird er unser neues Haus und den Lebensstil genießen oder nicht - das ist die wichtigste Frage!"
Was den Brexit angeht: Dabei sieht Wood weiter Chancen für einen positiven Abschluss der Gespräche zwischen der Europäischen Union und Großbritannien. "Wenn die EU bereit ist zu akzeptieren, dass Großbritannien ein völlig normales - ich möchte sagen: stinknormales - Handelsabkommen mit der EU in der Zukunft erhält, vergleichbar mit Handelsabkommen mit Kanada, Japan oder Singapur, die die EU bereits vereinbart hat, dann werden wir einen Deal haben." Zugleich räumte Wood ein, dass die Fronten verhärtet sind.
Wood verabschiedet sich nach fünf Jahren aus Deutschland. Seine Nachfolgerin wird im Herbst die Diplomatin Jill Gallard. Großbritannien hat die EU nach fast einem halben Jahrhundert Ende Januar verlassen. Noch bis Jahresende gehört das Land zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion. Kommt kein Anschlussabkommen zustande, droht ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zöllen und Handelshemmnissen.