Nach Hunderten Festnahmen Silvesterkrawalle in Berlin: Zwei Haftbefehle
Wegen verschiedener Vergehen hat die Berliner Polizei in der Silvesternacht Hunderte Menschen festgenommen. Gegen zwei von ihnen wurden jetzt Haftbefehle erlassen.
Ein Ermittlungsrichter hat in Berlin auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen zwei junge Männer erlassen, die an Silvester festgenommen worden waren. Ein 20-Jähriger sitzt nun in Untersuchungshaft, ein 17-Jähriger ist unter Auflagen auf freiem Fuß. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Dem 20-Jährigen wird demnach vorgeworfen, am Silvesterabend gegen 20 Uhr am Kottbusser Damm Feuerwerkskörper auf zwei Fahrzeuge geworfen zu haben. Eines davon sei getroffen worden und habe abbremsen müssen. Gegen Mitternacht soll der Mann dann Teil einer etwa 15-köpfigen Gruppe gewesen sein, die eine Barrikade aus Mülltonnen, E-Scootern und Holzlatten errichtet haben soll. Aus dieser Gruppe sollen dann Polizeikräfte und Einsatzfahrzeuge mit Feuerwerkskörpern beworfen und mit einer Batterie beschossen worden sein. Passanten sollen sie dabei nur knapp verfehlt haben.
20-Jähriger bestreitet die Vorwürfe
Der 20-Jährige sei bereits in der Vergangenheit strafrechtlich in Erscheinung getreten, heißt es in der Mitteilung der Behörden. Er bestreite die Tatvorwürfe. Ihm wird ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr in Tatmehrheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung, schwerem Landfriedensbruch sowie Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen.
Der 17-jährige Tatverdächtige, gegen den ebenfalls ein Haftbefehl erlassen wurde, soll gegen Mitternacht am Alexanderplatz Polizeikräfte mit illegalen Feuerwerkskörpern beworfen haben. Ein Polizist sei dabei leicht verletzt worden, so die Behörden. Ihm werde deshalb gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit dem Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen.
Insgesamt hatte die Berliner Polizei rund um Silvester etwa 400 Personen vorläufig festgenommen.