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Sänger Sasha im Interview: "Sowas fragt man nicht"


Interview
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Sänger über familiäre Situation
Sasha: "So was fragt man nicht"

InterviewVon Janna Halbroth

02.01.2025Lesedauer: 4 Min.
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Sasha: Der Sänger hat zusammen mit seiner Frau ein Buch geschrieben. (Quelle: Horst Galuschka)
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Sasha kennen die meisten als Sänger. Der 52-Jährige ist aber auch Buchautor und Vater. Vor allem Letzteres bringt viele Herausforderungen mit sich.

"I Feel Lonely", sang Sasha, also auf Deutsch: "Ich fühle mich allein." Das dürfte heute wohl nicht mehr seine Hauptsorge sein. Seit fast zehn Jahren ist der Musiker verheiratet mit Julia Röntgen. Mit der Journalistin und Autorin hat Sasha einen gemeinsamen Sohn: Otto. Der Junge wird im kommenden Jahr eingeschult und gab Anlass für ein gemeinsames Projekt des Ehepaares.

Die beiden haben nämlich nun schon zum zweiten Mal ein Buch zusammen verfasst. In "Toto und der Mann im Mond" geht es um Traumreisen von Toto zum Mann im Mond. Die Geschichten beantworten auf unterhaltsame Weise viele Kinderfragen, allen voran die von Sashas Sohn Otto.

Im Interview mit t-online spricht der gebürtige Soester nicht nur über sein Buch, sondern auch über Politik und Fragen, die man besser nicht stellen sollte, oder eben doch?

t-online: Sasha, in "Toto und der Mann im Mond" werden Fragen beantwortet, die Ihnen von Ihrem Sohn Otto gestellt wurden. Was waren das für Fragen?

Sasha: Das waren Fragen wie "Was ist ein Antriebswerk? Wie baut man so was? Warum hat man Jesus ans Kreuz genagelt?" Irgendwann gab es nicht mehr wirklich Antworten darauf. Und so kam dann die brillante Idee, dass Toto im Traum auf seiner Rakete zum Mann im Mond fliegen kann und mit ihm über alles sprechen kann. Diese Fragen, die Kinder haben, sind fast unendlich und wenn man sich genug Zeit nimmt, die zu beantworten, in einer sehr abenteuerlichen und fantasievollen Welt, dann macht das einfach richtig Freude.

Was war Ihnen wichtig, den kleinen Lesern und Leserinnen zu vermitteln?

Wichtig war uns, dass die Geschichten abenteuerlich und fantasievoll sind, aber immer auch einen Sachverhalt vermitteln. Die meisten Sachen, die in den Büchern stehen, sind Geschichten von Otto oder seinen Freunden oder Cousins und Cousinen. Wenn meine Frau mal etwas hört, was Otto umtreibt, dann macht sie daraus eine Story.

Ist Ihre Familienplanung abgeschlossen?

Wenn meine Frau jetzt hier sitzen würde, würde sie sagen, dass man so was nicht fragt.

Wieso?

Weil man nie weiß, was bei dem anderen Phase ist. Auch vor dem ersten Kind hat uns diese Frage als Paar gestresst. In unserer Lebensplanung war es nicht essenziell, Kinder zu bekommen. Es hätte aber auch anders sein können, es hätte auch so sein können, dass wir keine Kinder bekommen können. Und dann bekommt man ständig die Frage gestellt, was los ist und worauf man wartet. So etwas fragt man nicht, weil man vielleicht in ein Wespennest sticht, weil man nicht weiß, was los ist, es kann sein, dass es nicht geht, vielleicht versucht man es schon seit Jahren, aber es klappt nicht. Und wenn derjenige selbst nicht erzählt, warum, dann sollte man besser nicht fragen.

Aber ist nicht gerade auch ein unerfüllter Kinderwunsch ein Thema, über das gesprochen werden sollte? Das darf doch kein Tabuthema sein. Für viele Paare wäre es schön zu wissen, dass sie nicht allein sind.

Ich glaube, das sollte zumindest denjenigen überlassen werden, die in der Situation sind. Wenn sie darüber reden möchten, gut, wenn sie das nicht möchten, auch gut.

Natürlich sollte niemand darüber reden müssen, ohne es zu wollen. Aber wenn nie gefragt wird, bietet man auch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen.

Die Frage ist, ob die Frage okay ist. Das ist einfach sehr persönlich und ein sehr familiäres Ding, und deswegen möchte man da vielleicht nicht drüber sprechen.

Sie schreiben Kinderbücher zusammen mit Ihrer Frau, Robert Habeck auch. Was ist ihr nächstes Ziel? Vielleicht auch Bundeskanzler?

Ich wäre ein ganz schrecklicher Politiker.

Wieso?

Ich bin von Haus aus ungeduldig. In der Politik hätte ich nichts verloren. Politiker müssen ganz schön viel Geduld haben, wenn man das tagtäglich über sich ergehen lassen muss, diesen Wahnsinn. Dafür wäre ich nicht geeignet, glaube ich.

Was würden Sie in Angriff nehmen, wenn Sie ganz besonders viel Macht hätten?

Ich habe diese Ambitionen nicht. Macht ist für mich kein Motivator. Ich komme aus der Riege der Clowns, bin dafür zuständig, die Menschen zu unterhalten und von dem Wahnsinn und oft streckenweise Schwachsinn, der da draußen passiert, abzulenken und ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Wenn ich jemals diese Macht aus Versehen haben sollte, würde ich versuchen, den Menschen wieder etwas mehr Gelassenheit und Freude zukommen zu lassen.

Was sagen Sie zu der aktuellen politischen Situation, zur gescheiterten Ampelkoalition?

Selbst wenn man keine Lust hätte, sich politisch zu informieren, würde man nicht dran vorbeikommen. Solange man ein Handy hat und zugeballert wird mit News, denkt man zumindest zu wissen, welche Phase gerade ist. Ich habe es mein gesamtes Entertainerleben geschafft, nicht politisch zu werden und das werde ich auch an diesem Punkt nicht, zumindest nicht öffentlich.

Warum nicht? Auch als Entertainer kann man doch seine Meinung dazu sagen.

Das Einzige, was ich dazu sagen werde, ist: Es war höchste Zeit. Wie ich das auch schon immer von meinen Onkeln und Tanten aus dem Schaustellergewerbe gelernt habe: hingefallen, aufrappeln, Dreck abstreichen, Krone richten und weiter machen.

Wie haben Sie früher Weihnachten gefeiert?

Meine Eltern sind getrennt und haben den Superstunt hinbekommen und innerhalb von zehn Jahren zweimal geheiratet und sich zweimal scheiden lassen. Deshalb war mein Weihnachten ab dem neunten Lebensjahr immer aufgeteilt, ein Abend bei meiner Mama, den nächsten bei meinem Vater und dann im nächsten Jahr umgekehrt. So haben sie sich das zurecht getauscht und dadurch war das immer ein bisschen unterbrochen. Ich mag diese zwei/drei Tage am Stück schon ein bisschen lieber.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
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