Ein Kilo Sprengstoff Anschlag mit Kugelbombe: Mann festgenommen

Die Polizei nimmt in Berlin einen Mann fest, der einen Anschlag mit einer Kugelbombe verübt haben soll. Es ist nicht die einzige Tat, die dem Verdächtigen zur Last gelegt wird.
Im Berliner Stadtteil Britz haben Einsatzkräfte der Polizei einen Mann festgenommen, der mit einer Kugelbombe einen Angriff auf ein Geschäft verübt haben soll. Das teilten die Polizei und die Berliner Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung mit. Demnach soll der 36-jährige Verdächtige den Sprengkörper am 15. Februar vor einem Herrenmodegeschäft in der Neuköllner Karl-Marx-Straße gezündet haben.
Die Detonation der Kugelbombe mit einer Explosionsmasse von einem Kilogramm habe schwere Schäden an dem Geschäft hinterlassen, so die Behörden weiter. Eine Glastür sei zersplittert, eine andere aus ihrem Rahmen gerissen worden. Zusammen mit zahlreichen anderen Beschädigungen ergebe sich eine Schadenssumme von rund 30.000 Euro.
Jendro: "Kugelbomben sind kein Silvesterphänomen"
Hintergrund der Tat soll eine "Ehrverletzung" gewesen sein. Der Verdächtige habe vermutet, dass seine Frau eine Affäre mit dem Inhaber des Herrenmodegeschäfts habe. Der Sprecher der Berliner Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht eine Häufung von Attacken mit Kugelbomben.
"Kugelbomben sind kein Silvesterphänomen, wir sehen sie auch über das Jahr immer wieder mal bei Versammlungslagen oder bei anderen Straftaten", sagte Benjamin Jendro mit Blick auf Attacken an Silvester zu t-online. Sogar im Angebot von manchem Kokstaxi könnten die Sprengsätze sein. Zum Aggressionspotenzial des Verdächtigen beim mutmaßlichen Anschlag in Neukölln sagte Jendro außerdem: "Bei einem Kilo Explosionsmasse lässt man keine Zweifel aufkommen."
Ist der Verdächtige für einen zweiten Anschlag verantwortlich?
Die Attacke ist nicht die einzige Straftat, die die Ermittler dem Festgenommenen vorwerfen. Am 1. Oktober vergangenen Jahres soll er mit einem bislang unbekannten Komplizen versucht haben, in eine Spandauer Wohnung einzubrechen.
Unklar sei aktuell noch, ob der Verdächtige auch für einen Kugelbombenanschlag auf ein zweites Geschäft eine Woche nach der ersten Attacke verantwortlich ist. Auch diese Filiale habe dem Herrenmodehändler gehört.
- Telefonat mit Benjamin Jendro
- berlin.de: Gemeinsame Pressemitteilung der Berliner Polizei und der Berliner Staatsanwaltschaft vom 12. März 2025