Nach Tod von Max in Berlin Tierschützer fordern Ende der Giraffenhaltung in Zoos
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Im Berliner Zoo musste eine Giraffe nach einem Sturz eingeschläfert werden. Peta fordert Konsequenzen und wendet sich auch an Bürgermeister Kai Wegner.
Nach dem Tod von Giraffenbulle Max im Zoo Berlin fordert die Tierschutzorganisation Peta, dass keine Giraffen mehr in deutschen Zoos gehalten werden sollen. Konkret will die Tierschutzorganisation, dass den Zoos die Nachzucht und der Import von Giraffen verboten werden. Man appelliere an die Berliner Zoodirektion und an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, die Haltung der Tiere im Berliner Zoo zu beenden.
Der vierzehnjährige Giraffenbulle war am Montag bei einer spielerischen Auseinandersetzung mit einer anderen Giraffe im Innengehege gestürzt. Da es nach Angaben des Zoos trotz mehrmaliger Versuche nicht gelang, das Tier wieder aufzurichten, wurde es schließlich eingeschläfert. "Je länger Giraffen liegen, desto größer ist die Gefahr, dass Organe Schaden nehmen", sagte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. Man prüfe jetzt, ob die Haltung der Tiere angepasst werden muss, um das Risiko für solche Vorfälle noch weiter zu minimieren. Mehr Details zu dem Vorfall finden Sie hier.
Peta prangert häufige Todesfälle bei Giraffen an
Peta gibt an, dass zwischen 2007 und 2024 mindestens 40 Giraffen in deutschen Zoos verfrüht gestorben seien. Die Tiere seien meist ausgerutscht und tödlich verunglückt oder unter Narkose umgekommen. Peta-Referentin Yvonne Würz sagte, dass der aktuelle Fall erneut zeige, dass Giraffen in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden könnten und nichts im Zoo zu suchen hätten. Das Argument des Artenschutzes zähle auch nicht, weil aus deutschen Zoos keine Auswilderungen stattfänden. "Vielmehr vegetieren die Paarhufer häufig verhaltensgestört in beengten Zoogehegen lebenslänglich vor sich hin", sagte Würz.
In der Vergangenheit hat es bereits ähnliche Fälle in Berlin gegeben. 2015 war der sechsjährige Giraffenbulle Abasi im Zoo nachts tödlich verunglückt, wohl weil er eine neue Seilvorrichtung für Futternetze löste und sich darin verhedderte. 2014 war die weibliche Giraffe Kibaye im Tierpark bei einer Fütterung ausgerutscht und hatte sich einen Beinmuskel gerissen. Auch sie musste eingeschläfert werden.
- Pressemitteilung von Peta Deutschland vom 19. Februar 2025
- Eigene Berichterstattung zum Thema