Wegen Bauarbeiten 200 Bäume am Tempelhofer Damm sollen weichen – Kritik an Fällung

In Berlin wächst der Widerstand gegen die geplante Fällung von knapp 200 Bäumen. Die Maßnahme für eine provisorische Verkehrsführung stößt auf zunehmende Kritik.
In Berlin sollen knapp 200 Bäume am Tempelhofer Damm gefällt werden – viele davon gesund und Jahrzehnte alt. Die Senatsverwaltung für Verkehr sei bei ihrer Entscheidung nur von vereinfachten Berechnungen ausgegangen. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hervor.
Bei ihrer Planung habe die Verkehrsverwaltung lediglich die Auswirkungen auf die CO₂-Bilanz durch den Verkehr berücksichtigt. Die Grünen kritisieren, dass weitere wichtige Funktionen der Bäume in der Rechnung fehlten. Die über Jahrzehnte gewachsenen Bäume binden nämlich nicht nur CO₂, sondern filtern auch Feinstaub, spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung ihre Umgebung.
Ausweichstrecke bereits vorhanden
Besonders kritisiert wird, dass zahlreiche gesunde Bäume auf dem Mittelstreifen weichen sollen, obwohl es bereits eine Ausweichstrecke gegeben hatte. Die Senatsverwaltung begründet ihre Entscheidung damit, dass die bestehende Alternative zu einer höheren Lärm- und Luftschadstoffbelastung der Bevölkerung führen würde.
Erkenntnisse über Auswirkungen der Fällungen auf das lokale Stadtklima und die Luftqualität am Tempelhofer Damm liegen laut Senatsverwaltung nicht vor. Auch Umweltverbände seien im Vorfeld der Entscheidung nicht konsultiert worden.
- Nachrichtenagentur dpa
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