Mit gefälschten Urkunden Russische Immobilien in Berlin verkauft – Anklage wegen Betrugs
Eine Frau soll Unterlagen gefälscht und damit mehrere russische Immobilien verkauft haben. Dabei nutzte sie einen gutgläubigen Dritten aus. Nun wurde Anklage erhoben.
Eine 59-jährige Frau soll angeblich in Vollmacht der russischen Föderation mehrere Immobilien in Berlin verkauft haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Sie muss sich in fünf Fällen wegen der gemeinschaftlichen Urkundenfälschung in Tateinheit mit drei Fällen des versuchten und mit zwei Fällen des vollendeten besonders schweren Betruges verantworten. Ein Mitbeschuldigter wird gesondert verfolgt.
Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden zwischen September 2021 und Februar 2022 geeignete, ungenutzte Immobilien im Eigentum der russischen Föderation identifiziert und die erforderlichen Verkaufsunterlagen gefälscht haben. Darunter hätten sich angeblich auch Vollmachten des "administrativen Büros des Präsidenten der Russischen Föderation" sowie entsprechende Apostillen. Das sind Beglaubigungen für Urkunden aus dem Ausland.
Zeuge soll die Immobilien verkauft haben
Ein gutgläubiger Dritter habe der Angeschuldigten geglaubt, dass sie über gute Kontakte in höchsten russischen Behörden verfüge und berechtigt sei, ihn mit dem Verkauf der Immobilien zu beauftragen. Sie soll zudem behauptet haben, selbst schon für den russischen Staat gearbeitet zu haben.
Anfang September soll dieser Zeuge dann eine Immobilie in Berlin-Lichtenberg für 5,2 Millionen Euro und drei weitere Grundstücke für 8,8 Millionen Euro verkauft haben. In beiden Fällen soll der Preis auch gezahlt worden sein.
Der Verkauf weiterer Immobilien scheiterte demnach, weil der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Der Zeuge, der für die Abwicklung angeworben worden war, erstattete das vereinnahmte Geld später zurück, nachdem er von der mutmaßlichen Illegalität erfahren hatte.