Um Verletzung zu erklären Festsaal-Betreiber soll Überfall mit Schusswaffe erfunden haben
Um einen gefährlichen Zwischenfall in seinem Laden zu vertuschen, soll ein Festsaalbetreiber aus Berlin sich einen Überfall ausgedacht haben. Jetzt wurde Anklage gegen ihn erhoben.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 45-jährigen Mann erhoben, der sich einen Überfall ausgedacht haben soll. Dadurch habe der Mann einen Vorfall vertuschen wollen, der sich in dem Festsaal in Wedding zugetragen haben soll, den er betreibt.
In diesem Festsaal sollen zwei Männer am 21. Dezember 2023 bei Elektroarbeiten eine Schusswaffe gefunden haben, so die Staatsanwaltschaft. Ein 28-Jähriger soll beim Hantieren mit der Waffe versehentlich einen Schuss gelöst und den Oberarm seines 30-jährigen Kollegen durchschossen haben.
Der Betreiber soll den Vorfall mitbekommen haben. Er habe aber befürchtet, dass der Ruf seines Festsaals Schaden nehmen könnte, wenn er publik werden sollte. Ganz vertuschen habe er den Schuss nicht können, weil der angeschossene Mann im Krankenhaus behandelt habe werden müsse und die Behörden deshalb von der Schussverletzung erfahren hätten.
Schütze bereits wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt
Bei einer Zeugenbefragung durch die Polizei soll der Festsaal-Betreiber dann ausgesagt haben, dass der Angeschossene ihm erzählt habe, dass er bei einem Überfall am S-Bahnhof Wedding angeschossen worden sei. Dadurch habe er nicht nur die Polizei auf eine falsche Fährte locken wollen, sondern auch den Schützen vor Strafverfolgung bewahren, so die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf in der Anklage lautet Strafvereitelung.
Der Mann, der versehentlich den Schuss auslöste, wurde laut Staatsanwaltschaft bereits in einem eigenen Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Dieses Urteil sei noch nicht rechtskräftig.