Opfer brechen ihr Schweigen Bericht: Missbrauchs-Skandal bei der Berliner Antifa
Ein Mann soll Anfang der 1990er-Jahre Kinder und Jugendliche in der Berliner Antifa missbraucht haben. Jetzt melden sich die Opfer zu Wort.
Dreißig Jahre nach den mutmaßlichen Taten kommen schwerwiegende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs innerhalb der Berliner Antifa-Szene ans Licht. Anfang der 1990er Jahre soll ein Mann, bekannt als "Pipo", zahlreiche Jungen systematisch manipuliert und missbraucht haben. Dem Bericht zufolge sollen die Kinder und Jugendlichen damals im Alter zwischen 11 und 15 Jahren gewesen sein.
Einer der Betroffenen schilderte jüngst der "Taz" die mutmaßlichen Vorkommnisse. Weitere ehemalige Mitglieder berichten von psychischer Manipulation und sexuellen Übergriffen, die bis hin zur Vergewaltigung reichten. "Er hat uns so manipuliert, dass wir lange dachten, es sei normal", erklärt ein Teilnehmer, der sich in einer Gruppe mit anderen Opfern regelmäßig zur Aufarbeitung trifft.
Mann räumt Übergriffe gegenüber Zeitung ein
Obwohl die Taten verjährt sind, denken einige Betroffene über rechtliche Schritte nach. Der Mann, der inzwischen unter dem Namen Aro lebt und weiterhin in der Antifa-Szene aktiv sein soll, räumte gegenüber der "Taz" ein, dass er ein "Missbraucher" gewesen sei.
Doch, es bleiben Zweifel an seiner Reue: Wie es in dem Bericht heißt, soll sich der mutmaßliche Täter im Sommer 1996 beim Katholischen Ferienwerk Nord-Ost als Freizeitleiter für Fahrten mit Jugendlichen beworben haben. In seiner Bewerbung soll er geschrieben haben, dass er einen "meist guten Draht zu Kindern" habe.
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