Senat verspricht besseren Schutz für Spatzen Klappt es jetzt mit dem Abriss des Jahnstadions?
Ein Gericht stoppte den Abriss des Jahnstadions zum Schutz der Spatzen. Der Senat will die Richter jetzt mit neuen Artenschutzmaßnahmen überzeugen, damit es weitergehen kann.
Der Senat will mit weiteren Maßnahmen zum besseren Schutz des Spatzes eine Fortsetzung der Abrissarbeiten am Jahnstadion erreichen. Dem Verwaltungsgericht Berlin liegt dazu ein sogenannter Änderungsantrag vor. Eine Entscheidung dazu wird nach Angaben eines Gerichtssprechers aber voraussichtlich erst im Januar 2025 erfolgen.
Anfang November hatte das Verwaltungsgericht im Eilverfahren weitere Abrissarbeiten gestoppt. Grund war der Artenschutz: Durch den Abriss gingen Brutplätze des Spatzes verloren. Geplante Ausgleichsmaßnahmen seien nicht ausreichend, urteilten die Richter. Damit gab das Gericht dem Verband NaturFreunde Berlin recht, der gegen die Pläne für einen Stadionneubau geklagt hatte.
Umweltverband kritisiert Senat: "Taschenspielertrick"
In dem Änderungsantrag erläutert die Senatsbauverwaltung nun Maßnahmen, die den Haussperling – besser bekannt als Spatz – effektiver schützen sollen. Diese seien mit den zuständigen Naturschutzbehörden abgestimmt worden, so ein Sprecher.
Der Verband NaturFreunde kritisierte den Vorstoß des Senats scharf. Dieser versuche, "durch einen Taschenspielertrick" die Gerichtsentscheidung auszuhebeln. Laut Gericht ist es formal möglich, einen Beschluss zu ändern, wenn sich dessen Grundlage geändert hat.
Die Senatsbauverwaltung hofft, die Arbeiten Anfang 2025 fortsetzen zu können. Da im Inneren der Anlage weiter gearbeitet werden konnte, sei der Zeitplan noch nicht sehr im Verzug, erklärte der Sprecher. Voraussetzung ist allerdings, dass der Nachtragshaushalt 2025 wie geplant nächsten Donnerstag vom Abgeordnetenhaus verabschiedet wird. Darin sind trotz angekündigter Milliardeneinsparungen für 2025 insgesamt rund zwölf Millionen Euro für den Jahn-Sportpark vorgesehen.
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- Nachrichtenagentur dpa