Blockaden und geworfene Farbe Über 100 Festnahmen bei Protestaktion gegen Gasenergiegipfel
Umweltaktivisten haben erneut gegen die in Berlin gestartete Wirtschaftskonferenz protestiert. Die Polizei hat rund 120 Menschen festgenommen. Was ist passiert?
Umweltaktivisten haben vor dem Hotel Adlon in Mitte ihren Protest fortgesetzt. Insgesamt sind dabei 120 Menschen festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber t-online. Die Aktivisten blockierten die Eingänge des Hotels und warfen Farbe darauf. Auch ein Pritschenwagen wurde vor das Hotel gebracht, an den sich einige Aktivisten festklebten. Gegen die Festgenommenen wurden Strafanzeigen erstattet, unter anderem wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigungen.
Anlass der Proteste ist die Wirtschaftskonferenz "LNG World Summit", die im Hotel seit Montag stattfindet. Dort kommen Akteure der Gasindustrie und Anbieter von Flüssigerdgas (LNG) zusammen. Bis Donnerstag dauert die Konferenz noch an. "Wir werden morgen und am Donnerstag weiter präsent sein, bis die Veranstaltung beendet ist", teilte ein Polizeisprecher mit. Demnach waren am Dienstag mehrere Hundert Einsatzkräfte vor Ort.
Auf Fotos sind Auseinandersetzungen zwischen den Aktivisten und der Berliner Polizei zu sehen. Einsatzkräfte der Feuerwehr seien im Einsatz, um die festgeklebten Menschen von dem Pritschenwagen zu lösen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen werden sie nach Angaben des Sprechers medizinisch betreut. Zwei bis drei der Menschen, die sich festgeklebt hatten, wurden wegen Unterkühlung vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.
Unter dem Motto "Gaslobby stoppen – sauberes Gas ist eine dreckige Lüge!" haben mehrere Klimaschutzgruppen an der Aktion teilgenommen. An den Sitzblockaden sollen rund 280 Menschen teilgenommen haben, teilte die Gruppe "Letzte Generation" mit. Im Tagesverlauf sind noch weitere Aktionen geplant. Bis 13 Uhr ist eine Versammlung mit dem Namen "Der Gas Lobby den Hahn Abdrehen - Keine Fracking Party im Adlon" angemeldet. Sie findet in der Nähe des Hotels statt.
- Pressemitteilung Letzte Generation vom 10. Dezember 2024 (per Mail eingegangen)
- Telefonat mit der Polizei und Gespräch mit einem Sprecher vor Ort