"Mietwucher" In neun Jahren: Angebotsmieten in Berlin verdoppelt
Die Angebotsmieten in Berlin haben sich seit 2014 auf durchschnittlich 16,35 Euro pro Quadratmeter verdoppelt. Der stärkste Anstieg unter allen deutschen Großstädten.
Innerhalb von neun Jahren haben sich die Angebotsmieten in der Hauptstadt verdoppelt. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung hervor. Demnach stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei Internetinseraten von 8,10 Euro im Jahr 2014 auf 16,35 Euro im vergangenen Jahr.
Mit einer jährlichen Mietsteigerung von 8,1 Prozent verzeichnet Berlin den mit Abstand stärksten Preisanstieg unter den 14 größten deutschen Städten. Zum Vergleich: In München, wo Mieter mit durchschnittlich 20,59 Euro pro Quadratmeter nach wie vor am tiefsten in die Tasche greifen müssen, lag das Plus bei fast 50 Prozent.
"Mietpreisbremse verlängern und stark nachschärfen"
Die Zahlen basieren auf Inseraten für Erst- und Wiedervermietungen im Internet. Die Bundesregierung weist darauf hin, dass besonders günstige Wohnungen in dieser Erhebung unterrepräsentiert sein könnten, da diese oft über andere Wege vermittelt würden. Bestehende Mietverhältnisse sind in der Statistik ebenfalls nicht erfasst.
Für die Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay zeigen diese Zahlen dennoch, dass die 2015 eingeführte Mietpreisbremse wirkungslos sei. Sie kritisierte deshalb insbesondere die SPD, die es nicht geschafft habe, Mieterinnen und Mieter effektiv zu schützen: "Sie müsste die Mietpreisbremse verlängern und stark nachschärfen, damit sie funktioniert. Zudem braucht es einen Mietenstopp und eine bessere Bekämpfung von Mietwucher. Die Mieten müssen gedeckelt werden."
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- Nachrichtenagentur dpa