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Berlin: Experte – um die Sonnenallee sollten Juden "einen großen Bogen machen"


Israelfeindlicher Brennpunktkiez
Experte: Um die Sonnenallee sollten Juden "großen Bogen machen"

Von t-online, mpr

Aktualisiert am 22.11.2024 - 08:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Berlin Pro-Palestinian Rally US President Visit People take part in a pro-Palestinian rally on the day the U.S. President Joe Biden visited Berlin, in Berlin, Germany, Friday, Oct. 18, 2024.Vergrößern des Bildes
Rote Farbe als Symbol für Blut (Archivbild): Die israelfeindliche Szene in Berlin könnte sich nach Ansicht von Levi Salomon radikalisieren. (Quelle: Imago)

In Berlin geben seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres israelfeindliche Demonstrationen Anlass zu Sorge. Ein Experte benennt jetzt konkret einen Kiez, in dem sich Juden in seinen Augen nicht immer sicher bewegen können.

Es scheint, als sei es ein offenes Geheimnis, welche Ecken der Hauptstadt Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik meinte, als sie am Montag im Gespräch mit der "Berliner Zeitung" sagte: "Es gibt (...) Bereiche (...), da würde ich Menschen, die Kippa tragen oder offen schwul oder lesbisch sind, raten, aufmerksamer zu sein." Weiter sagte Barbara Slowik, es gebe "bestimmte Quartiere, in denen mehrheitlich arabischstämmige Menschen wohnen, die auch Sympathien für Terrorgruppen hegen". Doch konkret benannte sie keinen Hauptstadt-Kiez. Ganz anders Levi Salomon.

Der Geschäftsführer und Koordinator des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) sagt zu t-online: "Vor bestimmten Lokalen in der Sonnenallee versammeln sich seit dem 7. Oktober regelmäßig israelfeindliche Akteure, von denen vor allem nachts Gewalt und teilweise Ausschreitungen ausgehen."

Dabei entstehe auf der Straße in Berlin-Neukölln eine Dynamik, "an der sich auch einige Anwohner beteiligen und die auch für die Polizei schwer zu kontrollieren ist". Um Orte, wie die Sonnenallee, sollten Juden deshalb "einen großen Bogen machen, wenn sie als Juden erkennbar sind". Damit ist gemeint, wenn Sie etwa eine Kippa oder einen Davidstern tragen oder als orthodoxe Juden offensichtlich erkennbar sind.

Levi Salomon warnt vor terroristischer Radikalisierung der Israel-Feinde

An ein baldiges Ende der Bedrohungslage glaubt Levi Salomon nicht. Vielmehr befürchtet er nach eigener Aussage sogar eine Verschlimmerung. Im Zusammenhang mit der israelfeindlichen Szene Berlins spricht er von einer Vorstufe zum Terrorismus, die er in der Stadt beobachte.

Aus den Milieus aus islamistischen, links-autoritären und arabisch-nationalistischen Gruppierungen heraus würden zunehmend Gewalttaten verübt, die als "prä-terroristisch" bezeichnet werden könnten, so Salomon. "Als 'prä-terroristisch' bezeichne ich Gruppen, die noch keine Terroristen sind, sich aber auf dem Weg dorthin befinden."

Verwendete Quellen
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