Harte Vorwürfe Behindertenbeauftragte kritisiert BVG-App
Die BVG-Fahrinfo-App soll Nutzern helfen, sich in der Großstadt optimal von A nach B zu bewegen. Nun wird Kritik laut, weil das Angebot für Menschen mit Behinderungen nicht barrierefrei sein soll.
Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Christine Braunert-Rümenapf kritisiert mangelnde Barrierefreiheit der Fahrinfo-App der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). "Mängel gibt es unter anderem bei den Alternativtexten, den Kontrasten und der Sprachausgabe", erklärt die Beauftragte in einem sogenannten Verstöße-Bericht an den Senat.
Mit Veröffentlichung der App habe die BVG gegen Vorgaben aus dem Personenbeförderungsgesetz, dem Berliner Mobilitätsgesetz und dem Landesgleichberechtigungsgesetz verstoßen. Zudem moniert Braunert-Rümenapf, dass die BVG die Verpflichtung, sich mit ihr als Landesbeauftragter abzustimmen, missachtet habe.
"Mit ihren umfangreichen Funktionen ist die Fahrinfo-App der BVG der zentrale Baustein in der digitalen Fahrgastinformation für Routenplanung, Ticketkauf und Fahrplanauskünfte in Echtzeit", erklärte Braunert-Rümenapf. "Die Nutzungseinschränkungen gefährden das sozialpolitische Ziel, dass Dienstleistungen des öffentlichen Verkehrs selbstständig genutzt werden können."
Angesichts des Diskriminierungs- und Benachteiligungsverbots von Menschen mit Behinderungen sei eine ressortübergreifende Strategie erforderlich, die selbstbestimmte Mobilität "als soziales Menschenrecht" verstehe, ergänzte die Beauftragte.
- Nachrichtenagentur dpa