Berlinerin liebte jahrelang ein Flugzeug – nun die Trennung

Immer wieder hörte man von der Liebe einer Berlinerin zu einer Boeing 737-800. Nun ist die ungewöhnliche Berliner Liebe vorbei: Michèle K. hat bereits eine neue Leidenschaft.

Die Berlinerin Michèle K. war in den letzten Jahren immer wieder in den Medien: Teams von Fernsehsendern besuchten sie, Zeitungen schrieben Artikel. Grund für all die Berichte, die online oft ein Millionenpublikum fanden, war dabei stets der Partner der Berlinerin: ein Modellbau einer Boeing 737-800.

Mit diesem war die objektophile heute 35-Jährige rund neun Jahre zusammen, bis die Beziehung nun in die Brüche ging, wie sie der "Bild"-Zeitung am Mittwoch sagte. "Wir sind getrennt", wird die Lageristin in dem Bericht zitiert. Die Beziehung zwischen der Frau und dem Flugzeug hatte 2014 erstmals für Schlagzeilen gesorgt: Damals verliebte sich Michèle K. auf dem ersten Flug ihres Lebens von Berlin nach Basel in das Luftfahrzeug.

Dem "Sat.1 Frühstücksfernsehen" sagte Michèle einmal, dass sie an ihrem 737-800 vor allem die "unbeschreibliche Tragfläche" anziehend finden würde. Sie habe auch Sex mit dem Flugzeug gehabt, so die Berlinerin. Die "schönste Sexualität, die man sich vorstellen kann" sei das.

Vermutlich sind etwa 40 Menschen objektophil

Objektophilie bezeichnet die romantische und sexuelle Anziehung zu unbelebten Gegenständen. Experten schätzen, dass weltweit etwa 40 Menschen diese seltene Neigung teilen. Der Gerichtspsychiater Dr. Werner Platz ordnete gegenüber der "Bild" das Phänomen einmal als eine "Störung der Sexualpräferenz" ein, betonte aber: "Solange sie keinen Leidensdruck und keine Konflikte hervorruft, ist sie nicht als krankhaft oder behandlungsbedürftig einzustufen."

Nun scheint die Beziehung jedoch an der Realität gescheitert zu sein: Michèle K. berichtete der "Bild" von "vielen Schicksalsschlägen", die ihre Gefühle für das Flugzeug zuletzt abgeschwächt hätten: So sei ihr aufgrund ihrer Objektophilie die Zulassung für einen Flughafenausweis verweigert worden, was ihre beruflichen Pläne durchkreuzte.

Als Konsequenz der Trennung hat die 35-Jährige ihr Modell der Boeing 737-800 verkauft. "Aber wir sind noch befreundet", beteuert sie. Für die Zukunft hat Michèle K. bereits neue Pläne: Sie hat ihre Leidenschaft fürs Mittelalter entdeckt und trägt nun "leidenschaftlich gerne Ritterrüstungen".