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Berliner Jury rügt "exotische Küche" – Veranstalter kontert


Wirbel um Event
"Exotische Küche" diskriminierend? Berliner FDP kritisiert "Sprachpolizei"

Von t-online, pb

25.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Asiatisches Streetfood wird serviert (Symbolfoto): An der Werbung für ein Festival gab es von einer Senats-Jury Kritik.Vergrößern des BildesAsiatisches Streetfood wird serviert (Symbolfoto): An der Werbung für ein Festival gab es von einer Senats-Jury Kritik. (Quelle: LEO LINTANG/imago)

Ein Veranstalter wird für die Verwendung des Wortes "exotisch" gerügt. Die FDP fordert nun drastische Konsequenzen. Was steckt hinter dem Streit?

Der Berliner FDP-Generalsekretär Peter Langer hat die Abschaffung der "Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung" gefordert. Gegenüber der "B.Z." erklärte der 35-Jährige: "Statt sich eine übergriffige staatliche Sprachpolizei zu leisten, sollte der Senat mehr Geld in unsere Sicherheitsbehörden stecken."

Auslöser für Langers Kritik war ein Vorfall um das Asian Streetfood Festival auf dem Gelände des Sage Beach Clubs in Berlin-Kreuzberg. In der Ankündigung des Festivals hieß es: "Tauche ein in die exotische Welt der asiatischen Straßenküche". Diese Formulierung stieß bei der vom Senat berufenen Jury auf Kritik.

Die Jury-Vorsitzende Iris Rajanayagam hatte laut "Tagesspiegel" und "B.Z." Ende Juni ein Schreiben an den Sage Beach Club verschickt, in dem sie die Verwendung des Begriffs "exotisch" als "problematisch" bezeichnete. Laut Rajanayagam werde der Begriff häufig verwendet, "um Menschen oder Kulturen als fremd, andersartig und außerhalb der Norm zu beschreiben".

Club-Betreiber Sascha Disselkamp, der lediglich sein Gelände für das Festival zur Verfügung stellte, reagierte auf die Abmahnung mit Unverständnis. Der "B.Z." sagte er: "Exotisch hat auch ein bisschen Glamour, das ist nicht abwertend!" Er betonte, dass er gegen jede Form von Rassismus, Sexismus und Diskriminierung kämpfe, kritisierte jedoch die "belehrende Art und Weise" der Jury.

Begriff seit April nicht mehr auf der Website

Die zuständige Behörde unter Leitung von Sozial- und Integrations-Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD) betonte, es handele sich "weder um ein Verbot noch um eine Bestrafung". Vielmehr habe die Jury ein "Sensibilisierungsschreiben" verschickt und wolle mit dem Veranstalter "ins Gespräch kommen".

Laut dem "Tagesspiegel" wurde die Jury im vergangenen Jahr vom Senat mit 5.400 Euro für ihre Arbeit unterstützt, in dem Zeitraum wurden 16 Unternehmen angeschrieben. Gegenüber der Zeitung wies der eigentliche Veranstalter des Asian Streetfood Festivals darauf hin, dass die Beschreibung "exotisch" seit April, also mehrere Wochen vor dem Schreiben der Jury, von der Festival-Website genommen worden sei.

Er will die Gruppe zur nächsten Veranstaltung einladen, damit sie sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage bei dem Event machen können.

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