Fanmeile in Berlin: Sexueller Übergriff – Polizei nimmt Senior fest

Tausende Menschen kommen zu den Spielen der Europameisterschaft in die Berliner Fanzonen. Nun ermittelt die Polizei wegen eines sexuellen Übergriffs.

Auf der Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin hat die Polizei am Samstag einen Senior festgenommen, der mindestens eine Frau sexuell belästigt haben soll. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte auf Nachfrage, dass ein Polizist den 80-Jährigen wiedererkannt habe. Zu dem Übergriff soll es demnach bereits am 19. Juni auf der Fanmeile gekommen sein.

Der 80-Jährige soll seine Genitalien herausgeholt und sich an den Körpern von Frauen gerieben haben, wie die "Bild" berichtet. Eine Zeugin soll dies mit dem Handy gefilmt und die Aufnahme an die Polizei übergeben haben. Der Senior soll eine Minikamera in der Hosentasche dabei gehabt haben, mit der er die Taten auch gefilmt haben soll. Die Videos sollen laut des Berichts nun ausgewertet werden. Auf Nachfrage wollte die Polizei diese Details nicht bestätigen und keine näheren Angaben zu dem Vorfall machen.

Sexueller Übergriff in Fan Zone: Polizei ermittelt

Sicher ist jedoch, dass die Polizei die Personalien des Mannes feststellte und ihn erkennungsdienstlich behandelte. Anschließend wurde der Mann wieder entlassen, so die Sprecherin. Der Mann soll in der Vergangenheit nicht wegen sexueller Delikte aufgefallen sein. Ein Fachkommissariat für Sexualdelikte hat die Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen.

Ob es seit Beginn der Europameisterschaft am 15. Juni in den Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag in Berlin zu weiteren sexuellen Übergriffen gekommen ist, wertet die Polizei derzeit aus, so die Sprecherin. In den Fanzonen gibt es sogenannte Awareness-Teams, an die sich Opfer von Diskriminierungen wenden können.

Für das deutsche Achtelfinale am vergangenen Samstag gegen die Schweiz waren die Fanzonen in Berlin vergrößert worden. Dadurch konnten insgesamt 70.000 statt 45.000 Menschen das Spiel vor dem Brandenburger Tor und dem Reichstagsgebäude verfolgen.