Medienberichte Berliner Star-Anwalt: Große Summe aus Moskau?
Ein bekannter Berliner Anwalt hat offenbar eine Verbindung zu einer kremlnahen Stiftung. Für die Verteidigung eines Staatskillers bekam er offenbar eine hohes Honorar.
Der Berliner Prominentenanwalt Robert Unger soll für die Verteidigung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikov von einer kremlnahen Stiftung Hunderttausende Euro erhalten haben.
Das berichten am Sonntag der "Spiegel" und das ZDF. Laut einer Honorarabrechnung stellte Unger allein für die letzten zehn Verhandlungstage im Jahr 2021 60.000 Euro in Rechnung. Insgesamt könnte die Vergütung für die 56 Prozesstage rund 336.000 Euro betragen. Unger verteidigte Krasikov, der 2019 im Auftrag Moskaus den tschetschenischen Exil-Georgier Zelimkhan Khangoshvili im Berliner Kleinen Tiergarten erschoss. Krasikov wurde 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Den Recherchen zufolge wurde Unger von der kremlnahen Stiftung Pravfond beauftragt, die europäische Nachrichtendienste als Tarnorganisation russischer Geheimdienste einstufen. Pravfond setzt sich offiziell für Demokratie und soziale Gerechtigkeit ein und unterstützt im Ausland lebende Landsleute.
Robert Unger äußerte sich dem Bericht zufolge "mit Verweis auf seine Anwaltspflichten" nicht zu dem Engagement. Auch von Pravfond blieb demnach eine Reaktion aus.
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- spiegel.de (kostenpflichtig): Berliner Staranwalt bekam offenbar Hunderttausende Euro aus Moskau