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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kulturnews der Woche Museumssonntag oder Paula Hartmann?
Zusammenleben am "Kotti", Streiten mit Carolin Emcke und "kleine Feuer" mit Paula Hartmann – das sind die Kulturnews der Woche für Berlin.
Die Berliner Kulturwelt beschäftigt sich in dieser Woche mit Frauen in Männerdomänen und auf großen Bühnen, mit Debatten über die Frage nach der Darstellbarkeit von Krieg, mit Architektur, die ausgrenzt, mit Häuserkomplexen, die mehr sind als bloß unansehnliche Betonriesen, und mit dunklen Räumen im Verborgenen. Diese Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen der Hauptstadt sollten Sie nicht verpassen.
Architektur und Ausgrenzung
In der Gruppenausstellung "Mit lebendigen Strukturen oder festen Elementen" zeigt der Kunstverein "artburst berlin" die tägliche Konfrontation mit Orten, die bestimmte Menschen ausgrenzen und andere hinter hohen Mauern abschotten. Die Künstlerinnen und Künstler Anastasiia Batishcheva, Janne Höltermann, Tiziana Krüger, Annina Lingens und Hee Seo setzen sich in ihren Arbeiten damit auseinander, wie die Gestaltung und die Architektur öffentlicher Räume Machtverhältnisse zum Ausdruck bringen. Auch die Frage danach, wann Wohnraum und die eigene Verortung innerhalb der Stadtgemeinschaft bedroht sind, wird künstlerisch verhandelt.
Architektur Galerie Berlin, Vernissage am Donnerstag, 2.5.2024, 19 Uhr
Highlight am Museumssonntag
Mit der Architektur Berlins, genauer der des Kottbusser Tors, befasst sich die Berlinische Galerie am Museumssonntag. Im Rahmen der Präsentation "Kotti-Shop/SuperFuture. Formen der Verhandlung" können Sie an einem kostenlosen Workshop teilnehmen. Dort werden Nachbarschaften konstruiert und gemeinsam diskutiert, was ein gutes Zusammenleben ausmacht. Als Teilnehmerin und Teilnehmer des Workshops können Sie Bildmaterial abzeichnen oder ein persönliches Statement zum Thema hinterlassen. Besondere Vorkenntnisse oder Zeichenkünste brauchen Sie hierfür keine.
Berlinische Galerie, Sonntag, 5.5.2024, 10 bis 18 Uhr
Streiten mit Carolin Emcke
Zwar wurde sie bereits mit dem "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ ausgezeichnet, trotzdem lädt die Publizistin Carolin Emcke regelmäßig zum Streiten vor Publikum in die Schaubühne ein. Dieses mal diskutiert Emcke in ihrem "Streitraum" über das Thema "Gewalt und Film" mit dem Historiker Michael Wildt. Anlass für die Wahl des Themas bietet der oscarprämierte Film "The Zone of Interest", der die Frage danach aufkommen lässt, wie Krieg und Gewalt filmisch darstellbar sind. Was muss gezeigt werden und was überschreitet die Grenzen des Voyeurismus? Emcke und Wildt werden darüber debattieren, wie Filme, Dokumentationen und TV-Formate das Geschichtsbild der Gesellschaft prägen und möglicherweise verfälschen können.
Schaubühne, Sonntag, 5.5.2024, 12 Uhr
Joana Mallwitz: Momentum
Ihr Beruf gilt noch immer als Männerdomäne. Doch Joana Mallwitz beweist, dass sie wie keine andere ein Orchester führen kann. Sie wurde schon früh entdeckt als Ausnahmetalent, sie wurde zur jüngsten Generalmusikdirektorin Europas und schließlich im August letzten Jahres zur Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin. Der Dokumentarfilm "Joana Mallwitz – Momentum" zeigt, wie sie den Taktstock schwingt. Er begleitet den Weg der Dirigentin sowie ihre Debüts in München, Paris, Salzburg und Amsterdam.
Delphi Filmpalast, Mittwoch, 8.5.2024, 20 Uhr
Paula Hartmann: "Und morgen bin ich tot"
"Ich hab Uludağ und Sorgen in mei'm Glas. Schon wieder Angst vor morgen, find kein'n Schlaf", singt Paula Hartmann in ihrem Song mit Musiker Symba. Sie beschreiben damit ein Gefühl, das auch Sie vielleicht schon einmal erlebt haben, wenn Sie nach einer durchzechten Nacht auf dem Heimweg im Dönerladen Halt gemacht und müde in ihre kühle Limo gestarrt haben. Mit Liedern wie diesem sowie mit Emotionen wie Liebe, Schmerz, Wut und Verzweiflung erreichte die 22-jährige Berliner Sängerin in kürzester Zeit mehrere Millionen Menschen.
Columbiahalle, Donnerstag, 9.5.2024, 20 Uhr
"The Dark Rooms" im Geheimen
"The Dark Rooms" erweckt in einem dunklen Turm tobende Meere und gewaltige Stürme zum Leben. Wo genau der Turm sich befindet, bleibt bis zum Ticketkauf geheim. Als Besucher betreten Sie die Ausstellung durch eine schwarze Schleuse. Die Dunkelheit soll die Sinne von chaotischen Alltagseindrücken befreien. Zu sehen sind in der Ausstellung unter anderem Werke des Künstlers Boris Acket. Dieser simuliert mit seinen Installationen Naturphänomene wie das Rauschen des Windes. Außerdem zeigt er, wie Beton die Natur verdrängt, und wie Displays die Sehnsucht nach einer Ersatz-Natur wecken.
Geheime Location, noch bis 10.5.2024