Morddrohungen gegen Mitarbeiter "Gefahrenlage unverändert": Liberale Moschee bleibt geschlossen
Die liberale Ibn Rushd-Goethe-Moschee ist nach Terrordrohungen seit dem 18. Oktober geschlossen. Daran wird sich vorerst nichts ändern.
Die Ibn Rushd-Goethe-Moschee in Berlin-Moabit bleibt bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen, sagte ein Sprecher der Moschee auf Anfrage von t-online. "Die Gefahrenlage bleibt unverändert", so der Sprecher.
Auf Instagram teilte die "Anlaufstelle Islamdiversity" in der Moschee am 18. Oktober mit, dass wiederholt Beleidigungen und Morddrohungen gegen die Mitarbeiter des Gotteshauses eingegangen seien. Daraufhin habe man sich entschlossen, die Moschee zu schließen.
- Aus einem Beschluss des Bundesgerichtshofs, der t-online vorliegt, geht zudem hervor, dass Islamisten einen Anschlag auf die liberale Moschee geplant hatten. Lesen Sie hier, wie Seyran Ateş im Gespräch mit t-online darauf reagierte.
"Wir blicken der Zukunft negativ-optimistisch entgegen"
Um die Sicherheit zu erhöhen, würden derzeit viele Angebote der Moschee auf Online-Angebote umgestellt, sagte der Sprecher gegenüber t-online. Die Nachfrage nach religiösen Dienstleistungen sei nach wie vor groß. Dem versuche man weiterhin so gut wie möglich nachzukommen, so der Sprecher. Eine offene Moschee könne aber nach wie vor nicht praktiziert werden.
Wann die Moschee wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, können die Mitarbeiter noch nicht sagen. "Wir blicken der Zukunft negativ-optimistisch entgegen", so der Sprecher. Der aktuelle Krieg im Nahen Osten und seine Auswirkungen hierzulande würden den Mitarbeitern weiterhin große Sorgen bereiten.
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"Auf der anderen Seite haben wir in den letzten Wochen viel Unterstützung, positive sowie mutmachende Nachrichten erfahren, die uns gezeigt haben, wie sehr unsere Arbeit wertgeschätzt wird", sagte der Sprecher.
- Schriftliche Antwort eines Pressesprechers der Ibn Rushd-Goethe Moschee