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Chaos auf Rügen: Zugverkehr unterbrochen, Strände im Meer verschwunden


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Sturmflut in der Ostsee
Höchste Warnstufe auf Rügen – Strände versinken im Meer

Von Michael Brockmöller

Aktualisiert am 20.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Auto fährt über die Mole in Sassnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen).Vergrößern des Bildes
Ein Auto fährt am Freitag über die Mole in Sassnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen): Auf der Insel Rügen tobt unterdessen ein ausgewachsener Herbststurm. (Quelle: IMAGO/Jens Koehler)

Die Sturmsituation auf Rügen spitzt sich zu. Hochwasser, umgestürzte Bäume und gesperrte Bahnstrecken halten die Einsatzkräfte in Mecklenburg-Vorpommern in Atem.

Die Lage entlang der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern bleibt weiter angespannt. Während die Küstengebiete mit steigendem Hochwasser zu kämpfen haben, fahren die Feuerwehren im Binnenland erste sturmbedingte Einsätze. In Malchow an der mecklenburgischen Seenplatte stürzte am Nachmittag ein Baum auf ein Auto. Verletzt wurde niemand. Darüber hinaus sicherte die Feuerwehr ein losgerissenes Boot.

In Wolgast im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist die Lage ebenfalls angespannt, aber nicht bedrohlich. "Wir gehen davon aus, dass wir für Mecklenburg-Vorpommern eine leichte bis mittlere Sturmflut zu erwarten haben, die ihren Höhepunkt in der Nacht von Freitag zu Samstag erreichen wird", sagte Till Backhaus, Minister für Klimaschutz und Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Auf Rügen tobt ein ausgewachsener Herbststurm

Auf der Insel Rügen tobt unterdessen ein ausgewachsener Herbststurm. So meldete die Wetterstation am Kap Arkona eine Spitzenböe von 122 km/h. Der Strand zwischen Juliusruh und Glowe ist inzwischen fast vollständig von Ostseewasser umspült. Der Krisenstab des Amtes Mönchgut-Granitz hat am Abend für den Südosten der Insel Rügen die Extremwetterlage Warnstufe ausgerufen, also die höchste Warnstufe. "Drüber geht nicht", sagte ein Sprecher des Krisenstabs t-online.

Laut dem Amt könne der bisherige Höchststand von 1,30 Meter um weitere 0,30 bis 0,40 Meter steigen. "Und trotzdem ist im Ortsteil Groß Zicker der erste Deich gerissen", so der Sprecher weiter. Außerdem sei eine Eiche auf die Schmalspurbahn "Rasender Roland" eingeschlagen. "Glücklicherweise waren keine Fahrgäste in der Bahn."

Aktuell werden zusätzliche Modellprognosen ausgewertet. Anwohner und Besucher werden dringend aufgefordert, Fahrzeuge umgehend aus dem Hafenbereich und angrenzenden Flächen zu entfernen.

Zugverkehr zwischen Sassnitz und Stralsund gesperrt

Ähnlich dramatisch ist die Lage zur Stunde in Wismar. Hier wurde die Bevölkerung um 14 Uhr mit Sirenen und Lautsprecherdurchsagen gewarnt. Anwohner sollen den Bereich um den Hafen ab sofort meiden und ihre Häuser sichern.

Die Feuerwehr und das THW füllen Sandsäcke und verteilen sie im Stadtgebiet. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus den besonders gefährdeten Gebieten im Stadtzentrum zu entfernen.

Wie die Polizei Neubrandenburg gegen 16.45 Uhr mitteilte, stürzte ein Baum auf die Bahnstrecke zwischen Sassnitz und Stralsund. Der Bahnverkehr ist deshalb bis auf Weiteres gesperrt.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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