Aktivisten stürmen Verlegeschiff Greenpeace unterbricht Bau von LNG-Terminal auf Rügen
Auf der Insel Rügen entsteht ein Flüssiggasterminal. Am Donnerstagmorgen wurden die Verlegearbeiten unterbrochen. Schuld daran ist Greenpeace.
Mitglieder der Umweltorganisation Greenpeace haben am Donnerstagmorgen den Bau einer geplanten Anlandestation für Flüssigerdgas auf Rügen blockiert. Das berichtet die Ostsee-Zeitung. Sie enterten das Pipeline-Verlegeschiff "Castoro 10" auf dem Greifswalder Bodden, blockierten dort einen Kran und eines der Rohre.
Außerdem setzten sie sich auf einen Pipelinestrang am Heck und brachten dort ein Transparent mit der Aufschrift "Gas zerstört" an. Nach Angaben von Greenpeace waren rund 30 Aktivisten vor Ort.
Polizei löste Protest auf
"Es handelt sich um einen rechtswidrigen Prozess", sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei zur Ostsee-Zeitung. Die Polizei war mit Schlauchbooten zum Verlegeschiff gekommen. Gegen die Umweltaktivisten wird nun ermittelt. Die Bauarbeiten wurden nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen.
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Bau des LNG-Terminals ist umstritten
Mit der Aktion will Greenpeace gegen den Ausbau der Gasinfrastruktur in Deutschland protestieren. "Mit überdimensioniertem LNG-Ausbau wie hier an der Ostsee hält Deutschland weitere Jahre an zu hohem Gasverbrauch fest. Das können wir uns angesichts der Klimakrise nicht mehr leisten", zitiert die Umweltorganisation den Energieexperten Karsten Smid.
Das Pipelineschiff liegt rund 4,5 Kilometer vor der Küste entfernt. Derzeit wird der erste Abschnitt der insgesamt 50 Kilometer langen Pipeline von Lubmin nach Mukran verlegt. Das LNG-Terminal soll im Winter 2023 in Betrieb gehen und vor allem Ostdeutschland und die Länder Südosteuropas mit Gas versorgen.
- ostsee-zeitung: "LNG-Protest: Greenpeace entert Pipeline-Schiff im Greifswalder Bodden – Verlegearbeiten unterbrochen"
- presseportal.greenpeace.de: "LNG-Terminal auf Rügen: Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf Pipeline-Verlegeschiff"