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Rammstein in Berlin: Aktivisten bekennen sich zu Sabotage bei Konzert


Vorwürfe gegen Till Lindemann
Sabotage bei Rammstein-Konzert: Aktivisten bekennen sich

Von t-online, nhe

Aktualisiert am 31.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Rammstein live (Archivbild): In Berlin haben Aktivisten versucht, das Konzert das Band zu sabotieren.Vergrößern des Bildes
Rammstein live (Archivbild): In Berlin haben Aktivisten versucht, das Konzert das Band zu sabotieren. (Quelle: Malte Krudewig/dpa)

Bei einem der Rammstein-Konzerte in Berlin nahm die Polizei zwei Personen fest, die an Kabelschächten hantierten. Nun ist offenbar klar, wer dahinter steckt.

Nachdem beim Konzert von Rammstein am Sonntag an zwei Kabelschächten herumhantiert wurde, hat sich nun ein Künstler-Kollektiv zu der Aktion bekannt. "Dann haben wir nur ein gaaanz kleines bisschen am Tape über den Kabelkanälen rumgeknibbelt", lässt das Kollektiv auf Twitter mitteilen. Nach eigenen Angaben besteht das Kollektiv aus Künstlern, Forschern und Aktivisten.

Ein 36- und ein 24-Jähriger wurden im Rahmen des Auftritts von der Polizei abgeführt, weil sie sich an den Kabeln zu schaffen machten, die zu den Lautsprecherboxen nahe der Bühne führten.

Kollektiv fordert "Solidarität mit allen Betroffenen"

Das Sicherheitspersonal hatte dies beobachtet. Beide Personen bekamen ein Hausverbot im Olympiastadion. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung ein. Die beiden Personen wurden anschließend auf freien Fuß gesetzt. Eine dritte Person konnte unerkannt fliehen. Mehr zu dem Vorfall lesen Sie hier.

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Nach eigenen Angaben habe das Kollektiv zudem Banner ausgebreitet. In einem veröffentlichten Video ist zu sehen, wie auf einem dieser Banner "Solidarität mit allen Betroffenen" steht. Ob dieses auch während des Gigs im Publikum gezeigt wurde, bleibt unklar. "Ja gut, vielleicht haben wir auch ein paar Flyer geworfen. Und in die Klos gehängt. Der Punkt ist: Wir waren legal in diesem Stadion und haben uns nur mal umgesehen", heißt es dort weiter.

Wegen der Vorwürfe gegen Till Lindemann hatte es bei den drei Konzerten in Berlin Proteste gegeben, etwa am Samstagabend. Mehrere Frauen haben die Vorwürfe – teilweise anonym – gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Dabei geht es um vermeintliche Übergriffe, K.-o.-Tropfen und ein perfides Netzwerk, um Lindemann Sex mit jungen Fans zu ermöglichen.*

Lindemann weist alle Vorwürfe gegen ihn über seine Anwälte zurück. Er spielte bei den ersten beiden Shows aber offenbar auf die Vorwürfe an – und änderte die Textzeile eines Songs ab.

Das blieb beim dritten Konzert am Dienstag aus – jedoch wendete sich der 60-Jährige am Ende des Konzerts noch einmal an seine Fans. Er sagte zunächst: "Dreimal in unserer Stadt, dreimal Berlin. Danke, dass ihr da wart." Dann fügte der Sänger hinzu: "Und denkt immer dran: Bösen Zungen glaubt man nicht. Die Wahrheit, die kommt doch eh ans Licht."

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

"Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr"

Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten "mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr."

Frontmann Lindemann (60), die Gitarristen Richard Kruspe (56) und Paul Landers (58), Bassist Oliver Riedel (52), Keyboarder Christian "Flake" Lorenz (56) und Schlagzeuger Christoph Schneider (57) leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden hier 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt.

*Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden. Hier lesen Sie die Details zu der Entscheidung. Damit handelt es sich bei dem Sänger der Band Rammstein weder offiziell um einen Tatverdächtigen noch um einen Beschuldigten.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet vom Peng-Kollektiv
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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