Freibad-Terror nimmt kein Ende Kinder nicht sicher? Buschkowsky warnt Eltern vor Schwimmbad-Besuch
Politik, Polizei und Bäderbetriebe diskutieren Maßnahmen gegen Randalierer in Freibädern. Doch ein ehemaliger Neuköllner Bezirksbürgermeister erwartet keine Verbesserung.
Heinz Buschkowsky glaubt nicht, dass sich die Randale in Berliner Freibädern mittel- bis langfristig verhindern lässt. Nach erneuten Ausschreitungen und Räumungen im Columbiabad sagt Neuköllns ehemaliger Bezirksbürgermeister t-online: "Es wird auch nächstes Jahr wieder zu Ausschreitungen kommen."
Von den zuletzt diskutierten möglichen Maßnahmen hält er wenig. So hatte etwa Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner im ZDF die konsequente Durchsetzung von Hausverboten für bekannte Randalierer gefordert. Buschkowsky sieht das kritisch. Das Personal am Einlass werde auch bekannten Unruhestiftern nicht den Einlass verwehren, "weil die so viel Stress machen, dass sie, wenn sie die nicht reinlassen, den Stress schon am Einlass haben".
Zudem sei die Strafverfolgung schwierig. Wegen der Angst der Opfer mangele es an Beweisen gegen die Krawallmacher. Kein Jugendlicher werde bei der Polizei gegen "die stadtbekannten Schläger aus dem Kiez" aussagen.
"Ich kann nur alle Eltern warnen, ihre Kinder in einem bestimmten Alter zum Beispiel ins Columbiabad zu schicken."
Heinz Buschkowsky
Buschkowsky, bis 2015 als Bezirksbürgermeister selbst konfrontiert mit gesellschaftlichen Missständen in Neukölln, sieht heute für eine Verbesserung der Lage schwarz: "Ich kann nur alle Eltern warnen, ihre Kinder in einem bestimmten Alter zum Beispiel ins "Culle" (Berliner Spitzname des Columbiabads, Anm. d. Redaktion) zu schicken."
Immer wieder war es in der Vergangenheit in Berliner Freibädern zu Randale gekommen. Vor allem das Columbiabad war häufig betroffen. Das Neuköllner Sommerbad ist aktuell geschlossen, offiziell wegen des hohen Krankenstands.
- Telefonat mit Heinz Buschkowsky
- Nachrichtenagentur dpa