Bekanntes Filmfestival Drastischer Sparkurs: Berlinale kürzt Programm
Die Berliner zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher an. Doch das Filmfestival muss nun drastisch sparen – wo gekürzt werden soll.
Die Berlinale hat sich als eines der größten Filmfestivals der Welt einen drastischen Sparkurs auferlegt. So sollen im kommenden Jahr die Internationalen Filmfestspiele Berlin deswegen ihr Programm einkürzen. Im Klartext bedeutet das, dass es weniger Filme gibt und ganze Sektionen aufgelöst werden. Das kündigte das Festival am Dienstag an.
Die Berlinale-Spitzen Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian haben demnach die Festivalstruktur bewertet. Im Ergebnis soll das Programm konzentriert und die Organisation umstrukturiert werden. "Kulturinstitutionen und Festivals sind, wie auch viele andere gesellschaftliche Bereiche, bei gleichbleibenden Budgets von erheblichen Kostensteigerungen betroffen", so das Führungsduo.
Gesamtzahl der Filme wird drastisch reduziert
Die Gesamtzahl der Filme wird um fast ein Drittel reduziert. Bei der 74. Ausgabe vom 15. bis 25. Februar sollen noch etwa 200 Produktionen gezeigt werden, im laufenden Jahr 2023 waren es noch 287. Dafür sollen mit Ausnahme des Wettbewerbs alle Sektionen weniger Filme zeigen. Zu den wegfallenden Bereichen gehören den Angaben zufolge die "Perspektive Deutsches Kino" mit deutschen Nachwuchsfilmen oder die "Berlinale Series" zu Serienproduktionen.
Unter den wichtigsten Festivals wie Cannes oder Venedig ist die Berlinale das Filmfestival mit dem stärksten Publikumszuspruch. In diesem Jahr wurden rund 320.000 Tickets verkauft, was annähernd dem Niveau vor der Corona-Pandemie mit 330.000 Tickets in 2020 entspricht. Die Preisträger werden von einer Jury mit dem "Goldenen Bären" und dem "Silbernen Bären" ausgezeichnet. Der Bär symbolisiert dabei die Stadt Berlin, für die er seit Jahrhunderten als Wappentier fungiert.
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa