Razzia bei Beamten Kokain: Wohnung eines Polizisten durchsucht
Berlin ist die Kokainhauptstadt Deutschlands. Wie es scheint, mischen dabei auch Ordnungshüter mit. Die Wohnung eines Beamten wurde durchsucht.
Razzia in den eigenen Reihen: Polizisten haben am Dienstag die Wohnung, das Auto, das Dienstzimmer und den Spind eines Kollegen durchsucht. Grund dafür ist der Verdacht auf Kokainbesitz, ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Der 43-jährige Polizeihauptkommissar, der als Vollzugsbeamter bei der Berliner Polizei arbeitet und in Brandenburg lebt, soll im Laufe des Jahres 2022 mehrmals Kokain besessen und auch mit einer anderen Person zum Konsum geteilt haben. Das gaben die Berliner Polizei und die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung bekannt.
Wie ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilte, soll es sich bei der anderen Person um keinen Beamten oder Angestellten der Polizei oder einer anderen Sicherheitsbehörde handeln. Außerdem soll es sich bei den Mengen der Drogen, die der Beamte besessen haben soll, nicht um größere Mengen handeln. Es ginge um gelegentliche Verstöße im Grammbereich, so der Sprecher.
Kokainhauptstadt Berlin: Datenträger bei Razzia beschlagnahmt
Bei der Durchsuchung wurden Datenträger beschlagnahmt. Sie könnten Aufschluss über die Beschaffungswege sowie die unerlaubte Abgabe geben, so die Mitteilung. Diese werden nun im Rahmen der noch andauernden Ermittlungen des für Beamtendelikte zuständigen Fachkommissariates des Landeskriminalamtes ausgewertet.
Dem Vollzugsbeamten drohen nun neben den strafrechtlichen Konsequenzen auch berufliche Folgen. Laut der Pressemitteilung werden aktuell Entscheidungen zu dienstrechtlichen Schritten getroffen. Je nachdem, wie das Strafverfahren für den Beamten ausgeht, werden danach auch disziplinarrechtliche Konsequenzen geprüft.
Berliner Beamter: Ob er aktuell seinen Dienst ausführt, ist unklar
Ob der Mann aktuell noch seine Tätigkeit als Vollzugsbeamter ausführt, ist unklar. Auf eine Anfrage bei der Pressestelle der Berliner Polizei wurde lediglich mitgeteilt, dass gerade eine Entscheidung darüber getroffen werde. Bis diese gefallen sei, sei der Beamte dem demnach weder beurlaubt noch suspendiert. Dazu, ob er am heutigen Dienstag arbeiten sollte und ob er zum Dienst erschienen ist, wollte sich ein Sprecher der Polizei nicht äußern.
- Pressemitteilung der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft
- rbb24.de: Kokain-Konsum steigt in Berlin steil an
- Anfrage bei der Pressestelle der Berliner Polizei
- Anfrage bei der Pressestelle der Berliner Staatsanwaltschaft