Tödliche Tritte Mordprozess nach brutaler Attacke gegen Obdachlosen gestartet

Ein Obdachloser wird tot vor einem Geschäftshaus gefunden. Bilder einer Überwachungskamera bestätigen den Verdacht auf ein Tötungsdelikt.
Ein 42-Jähriger soll in Berlin-Moabit einen obdachlosen Mann mit massiven Fußtritten getötet haben. Rund sieben Monate nach der Tat steht er nun wegen heimtückischen Mordes vor Gericht. Der damals ebenfalls obdachlose Angeklagte soll das 48 Jahre alte Opfer hinterrücks attackiert und massiv auf den Kopf des Mannes eingetreten haben.
Der Verteidiger kündigte zu Prozessbeginn eine Aussage des 42-Jährigen zu einem späteren Zeitpunkt an. Sein Mandant habe die Tritte bereits bei seiner Festnahme zugegeben. Es habe in den Wochen zuvor Streit zwischen den beiden Männern gegeben. Der Angeklagte habe den 48-Jährigen aber nicht töten wollen. Als er den Tatort verlassen habe, sei er überzeugt gewesen, dass der Mann noch lebe.
Staatsanwalt: Täter mit Kampfsporterfahrung
Der 48-Jährige saß laut Anklage am Morgen des 7. Juli 2024 auf einer Bank vor einem Geschäftsgebäude, als sich der 42-Jährige mit litauischer Staatsangehörigkeit von hinten näherte. Heimtückisch und in Tötungsabsicht habe der Mann mit Kampfsporterfahrung gegen den Hinterkopf des Opfers getreten. Der 48-Jährige sei von der Bank gefallen. Der 42-Jährige habe danach 13-mal auf den wehrlosen Mann eingetreten.
Das Opfer, den Angaben zufolge handelt es sich um einen usbekischen Staatsangehörigen, wurde einige Stunden später tot gefunden. Die Tat soll von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden sein. Vier Tage später erkannten Polizisten den Angeklagten am Hauptbahnhof dank der Aufnahmen wieder und nahmen ihn fest. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der Verteidiger sagte nun am Rande, der 42 Jahre alte Handwerker sei aus Westdeutschland nach Berlin gekommen und habe am Bahnhof nur in Richtung Kopenhagen umsteigen wollen. Doch ihm seien Rucksack und Tasche gestohlen worden. Er sei dadurch auch ohne Pass gewesen und habe sich an die Stadtmission gewandt. Am Bahnhof sei er dem 48-Jährigen mehrfach begegnet, der seinen Mandanten auch bedroht habe. Der Prozess wird am 3. März fortgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa