Aus gesundheitlichen Gründen Berliner Traditionslokal muss nach 36 Jahren schließen
Mehrere Jahrzehnte gingen Gäste "Zur kleinen Markthalle" in Kreuzberg. Nun ist Schluss. Warum die Betreiber aufhörten.
In Berlin-Kreuzberg hat ein Traditionslokal am 1. April für immer die Türen geschlossen. Die Betreiber der Kneipe "Zur kleinen Markthalle", die am Legiendamm 32 in Kreuzberg zwischen Oranienplatz und Engelsbecken lag, schreiben in einem kurzen Hinweis auf der Website: "Wir bedanken uns bei euch für die 36-jährige Treue und zahlreichen Besuche in unserem Restaurant". Zuerst hatte der "Tagesspiegel" über die Schließung berichtet.
Der Zeitung sagte Wirtin Jeanette Kraus, dass sie und ihr Partner sich aus gesundheitlichen Gründen dazu entschieden, das Lokal zu verlassen. Den Angaben zufolge hatten sie das Familienunternehmen im Jahr 1998 übernommen. Doch die vergangenen Jahre hätten Spuren hinterlassen. "Seit Corona arbeiten wir quasi Dienstag bis Samstag durch", sagt die Wirtin. Zuletzt habe das Team lediglich aus drei Personen und nicht mehr 15 Mitarbeitern bestanden.
Unklar, was aus dem Lokal wird
Im Restaurant "Zur kleinen Markthalle" fanden insgesamt 90 Personen Platz. "Durch die Deckenhöhe wirkt der Raum trotz alledem sehr gemütlich", schreiben die Betreiber der aufgelösten Lokalität auf der Website. Urig ging es dort den Angaben zufolge zu. So waren laut der Speisekarte etwa Brathähnchen, Schweinshaxe und eine Riesen-Currywurst im Angebot. Im Biergarten gab es Platz für weitere 80 Personen.
Das Lokal befand sich in der Markthalle Sieben, die laut der Betreiber zu einer von vierzehn überdachten Märkten in Berlin gehörte. Durch den Zweiten Weltkrieg zerstört, gibt es heute nur noch zwei denkmalgeschützte Teile des Gebäudes in der Dresdener Straße 27 und am Legiendamm 32. Was künftig mit der Lokalität passiert, ist noch unklar. "Es wird keine gastronomische Einrichtung", verriet Kraus dem "Tagesspiegel".
- zur-kleinen-markthalle.de: Website des Lokals
- tagesspiegel.de: "Traditionskneipe in Berlin-Kreuzberg schließt: 'Für viele war unser Familienunternehmen ein zweites Wohnzimmer'"