An der RWTH Demo gegen Studiengebühren für ausländische Studenten

Nicht-EU-Studierende der RWTH müssen vielleicht bald Studiengebühren zahlen. Am Montag demonstrieren die "Students Against Fees" dagegen.
Am kommenden Montag (14. April) findet um 13.30 Uhr vor dem C.A.R.L-Gebäude der RWTH eine Demo der "Students Against Fees" statt. Das teilte die Gruppe auf Instagram mit. Sie richtet sich gegen die mögliche Einführung von Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Staaten. Diese wird momentan von der RWTH geprüft.
Erst Ende Februar war eine Petition gestartet worden, die sich gegen die Einführung richtet. Die Initiatoren schrieben darin, dass eine solche Regelung an der RWTH soziale Ungleichheit verschärfen und den Zugang zu Bildung weiter vom finanziellen Hintergrund abhängig machen würde. Sie schrieben auch, dass ausländische Studierende bereits hohen finanziellen Belastungen ausgesetzt seien.
Kritik an Studiengebühren: Nicht-EU-Studierende seien bereits finanziell belastet
Neben hohen Lebenshaltungskosten müssten sie für ihr Visum einen festgelegten Betrag auf einem Sperrkonto hinterlegen. Zusätzliche finanzielle Belastungen könnten laut der Petition dazu führen, dass sich weniger internationale Talente für ein Studium an der RWTH Aachen entscheiden.
Zudem würde eine zusätzliche finanzielle Belastung die Position der RWTH als international renommierten Studienstandort schwächen. Der Verfasser der Petition argumentiert, dass eine solche Maßnahme nicht nur unsozial, sondern auch wirtschaftlich und wissenschaftlich kurzsichtig sei.
RWTH-Dezernent erklärt Vorhaben
Thorsten Karbach, Dezernent der RWTH Aachen, sagte damals auf Anfrage von t-online, dass die Hochschule sich klar gegen allgemeine Studiengebühren positioniere und zum steuerfinanzierten Bildungssystem in Deutschland stehe.
Man stehe jedoch aktuell im konstruktiven Austausch mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW über eine mögliche Erweiterung der Regelungen im Landeshochschulgesetz. Im Fokus stehe eine sogenannte Experimentierklausel, die eine Erhebung von Beiträgen von Nicht-EU-Studierenden in bestimmten Fällen ermöglichen könnte. Dabei gehe es jedoch nicht um die gesetzliche Verankerung eines generellen Beitragsmodells, sondern um die Prüfung möglicher Reformmodelle.
Karbach sagt auch, dass sich die Anzahl der internationalen Studierenden an der RWTH in den letzten zehn Jahren verdoppelt habe. Ein großer Teil dieser Studierenden stamme aus Nicht-EU-Staaten, deren Integration häufig zusätzliche Ressourcen erfordere, die das bestehende System nicht immer hergebe. Für abschließende Aussagen zur konkreten Umsetzung und Ausgestaltung sei es allerdings noch zu früh, so Karbach.
- instagram.com: Beitrag von @studentsagainstfees vom 10. April 2025
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