Demo auch gegen den Rechtsruck Fridays for Future mobilisiert 1.000 Menschen – trotz Kälte

In Aachen demonstrierten am Freitag rund 1.000 Menschen mit Fridays for Future gegen den Klimawandel und einen gesellschaftlichen Rechtsruck.
Fridays for Future hat am Freitag in Aachen rund 1.000 Menschen zum Klimastreik mobilisiert. Dabei ging es auch um den Rechtsruck und die bedrohte Demokratie.
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl hatte die Klimabewegung zu Demonstrationen in zahlreichen Städten aufgerufen. Die Proteste waren Teil eines bundesweiten "Klimastreiks". Ziel sei es, den Klimaschutz als politischen Schwerpunkt der nächsten Bundesregierung einzufordern, teilten die Veranstalter mit. Zudem wollten sie für Demokratie und gegen einen Rechtsruck auf die Straße gehen.
Trotz klirrender Kälte gingen die Menschen auf die Straße
In Aachen begann die Demonstration gegen 14 Uhr vor dem historischen Rathaus mit einer Kundgebung und zunächst rund 500 Teilnehmenden. Mit Beginn des Demonstrationszuges wuchs die Zahl trotz klirrender Kälte dann weiter auf 800 Menschen an. Am Elisenbrunnen waren es dann rund 1.000 Teilnehmende, die lautstark und bunt weiter durch die Innenstadt zogen, bevor sich der Protest auf dem Markt später allmählich wieder auflöste.
Carlotta, Pressesprecherin von Fridays for Future Aachen, sagte t-online, dass Klimawandel und Klimaschutz in den letzten Jahren und im aktuellen Wahlkampf "in den Hintergrund gerückt" seien. Dabei müsse das Thema "dringend angegangen werden". Mit dem bundesweiten Aktionstag wolle man darauf aufmerksam machen, "dass die Menschen wählen gehen sollen und sich damit auseinandersetzen sollen, welche Parteien sie wählen und wofür diese beim Thema Klima stehen", sagte Carlotta.
Marianne Pötter-Jantzen vom katholischen Entwicklungshilfswerk Misereor, das sich vor allem für die weltweite Armutsbekämpfung einsetzt, nahm mit mehreren Vertretern von Misereor teil. "Als international arbeitende Organisation wissen wir, dass Klimawandel vor allem die ärmsten Menschen in den ärmsten Ländern am stärksten betrifft. Jetzt sterben dort Menschen, kommen in Armut, verlieren ihre Existenz. Deswegen sind wir heute hier", sagte die Referentin von Misereor zu t-online.
Demonstrantin: "Möchte nicht, dass unsere Welt untergeht"
Auch Helena nahm an der Demonstration teil, auf ihrem Plakat stand: "Für euren Komfort verkauft ihr unsere Zukunft." Zu t-online sagte die 13-Jährige: "Ich bin heute hier, weil die Zukunft dieses Planeten mir etwas bedeutet. Und ich möchte nicht, dass unsere Welt einfach untergeht. Ich bin hier, damit wir etwas bewirken können und dieser Planet weiter überleben kann."
Es waren weniger Kinder und Jugendliche als in den vergangenen Jahren bei Fridays for Future. Studierende, Erwachsene und Senioren prägten den Protest am Freitag in Aachen. Eine Rednerin wies überdies darauf hin, dass man auch gegen rechtsradikale Parteien und Politiker demonstriere, weil diese die Energiewende torpedieren wollten. Das gefährde Menschenleben und die Demokratie. So richteten sich Plakate auch gegen die rechtsradikale AfD und deren "S-AfD-Laden"-Politik.
- Reporter vor Ort