Alemannia distanziert sich Nazi-Provokation in Verl: Verein erteilt Stadionverbot
Nach Ausschreitungen in Verl distanziert sich der Verein Alemannia Aachen scharf von rechtsextremen Provokationen und verhängt Stadionverbote.
Während des Auswärtsspiels der Alemannia gegen den SC Verl am Samstag ist es zu Provokationen und Ausschreitungen gekommen, bei denen der Einsatz einer Hundertschaft der Polizei erforderlich war. Hintergrund dafür waren rechtsextreme Provokationen. Der Verein verurteilt die Ausschreitungen jetzt scharf.
Bereits während des Spiels kam es laut Polizei auf der Tribüne zu einer Auseinandersetzung zwischen Aachener Fans. Nach dem Spiel habe sich der Konflikt zugespitzt, es sei zu einer großen Schlägerei gekommen. Die Polizei musste die Fangruppen mit Einsatz von Pfefferspray trennen. Sechs Fans und ein Polizist wurden dabei leicht verletzt, einige Zäune und ein Polizeiauto der Hundertschaft beschädigt.
Fangruppe provoziert mit Kleidung des rechtsextremen Spektrums
Eine kleine Personen-Gruppe habe andere bewusst provoziert, indem sie zum wiederholten Male Kleidung trug, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist. Das schreibt der Verein in einem Statement. Von der Mehrheit der Aachener Fans sei das allerdings nicht toleriert worden.
Bei der kleinen Gruppe, die mit rechtsextremer Kleidung auffiel, soll es sich laut der "Aachener Zeitung" um Fans der sogenannten Wagner-Gruppe gehandelt haben. Sascha Wagner ist ein deutscher Neonazi, der ab 2001 durch die "Kameradschaft Aachener Land" immer wieder in Erscheinung trat, ab 2004 durch sein Engagement für die NPD. In der jüngsten Vergangenheit hat es immer wieder Schlagzeilen gegeben, weil Sascha Wagner wieder vermehrt auf dem Tivoli gesichtet wurde. Bei den Auseinandersetzungen in Verl erlitt ein Fan, der laut Lokalzeitung der Wagner-Gruppe zugeordnet werden kann, einen Fußbruch.
Vereinsführung verurteilt Gewalt und Provokation scharf
Die Vereinsführung schreibt dazu auf ihrer Webseite, dass diese bewussten Provokationen mit den Werten von Alemannia Aachen unvereinbar seien und in keiner Weise akzeptiert würden. Weiter heißt es: "Jeder, der rechtsextremes Gedankengut verbreitet oder sich durch Kleidung, Symbolik oder Verhalten dieser Szene zuordnet, wird aus dem Stadion verbannt. Es gibt keinen Platz für Nazis bei der Alemannia!"
Wer mit Nazi-Symbolik gesehen wird, wird laut Verein künftig umgehend des Stadions verwiesen und für alle Spiele der Alemannia unbefristet ausgeschlossen. Um betreffende Personen aus dem Stadion fernzuhalten, kündigt der Verein eine Reihe von Maßnahmen an, die neben Prävention und Aufklärung auch verstärkte Einlasskontrollen beinhalten. Zudem solle künftig ein enger Austausch mit der Fanszene stattfinden.
- presseportal.de: Mitteilung vom 25. Januar 2025
- alemannia-aachen.de: Statement: Klare Kante gegen Rechtsextremismus
- aachener-zeitung.de: Alemannia greift durch: Verbot für Rechtsextreme