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8. Mai: Was der Tag der Befreiung für Deutschland bedeutet


Tag der Befreiung
Was der 8. Mai für Deutschland bedeutet


Aktualisiert am 08.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Bedingungslose Kapitulation: Historische Aufnahmen zeigen, wie der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 endete. (Quelle: t-online)

Der Zweite Weltkrieg endete im Jahr 1945. Dabei gilt der 8. Mai als entscheidender Tag. Was ist damals passiert?

Der 8. Mai 1945 markiert die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Er ist als Gedenktag in die Geschichte eingegangen und wird als Tag der Befreiung bezeichnet – denn mit ihm endete auch die zwölf Jahre andauernde Herrschaft der Nationalsozialisten.

Vor 78 Jahren, allerdings schon am 7. Mai, unterzeichnete die deutsche Wehrmacht im französischen Reims bedingungslos den Kapitulationsvertrag: Alle Streitkräfte mussten bis zum 8. Mai, 23.01 Uhr, ihre Kampfhandlungen einstellen. Deshalb stellt dieser Tag, der 1945 auf einen Dienstag fiel, für viele das tatsächliche Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa dar.

Russland feiert "Tag des Sieges"

Russland begeht seinen "Tag des Sieges" allerdings einen Tag später: Weil der damalige Ministerpräsident der Sowjetunion, Josef Stalin, die Vereinbarung von Reims nicht genehmigt hatte, kam es in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 zu einer weiteren Unterzeichnung in Berlin-Karlshorst.

Bei Inkraftsetzung der Kapitulation war es in der sowjetischen Hauptstadt Moskau bereits nach Mitternacht. Deshalb avancierte dort der 9. Mai zum "Tag des Sieges". Der Tag gilt als wichtigster Feiertag in Russland und wird mit einer großen Militärparade und einer Rede des Kremlchefs Wladimir Putin begangen.

"Niederlagen feiert man nicht"

In Deutschland behandelte man den Tag der Befreiung kurz nach Kriegsende sehr unterschiedlich: In der DDR wurde der Tag zum gesetzlichen Feiertag. Im Westen Deutschlands tat man sich mit der Aufarbeitung der Nazi-Zeit dagegen schwer. 1970 kam der Tag erstmalig in einer Regierungserklärung zur Sprache: Willy Brandt, damaliger Kanzler der von SPD und FDP geführten Regierung, bekam dafür Gegenwind. "Niederlagen feiert man nicht", hieß es vonseiten der Union.

Tatsächlich feiern viele Länder Europas das Datum des Kriegsendes als Tag des Sieges über den Nationalsozialismus, so etwa Frankreich, Tschechien und die Slowakei. In der Bundesrepublik gilt der 8. Mai jedoch nicht als gesetzlicher Feiertag. In Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und – zum ersten Mal in diesem Jahr – auch in Hamburg ist er ein offizieller Gedenktag. Zum 75. Jahrestag war der 8. Mai 2020 in Berlin einmalig ein Feiertag.

"Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord."

Mit Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen erinnern Menschen an vielen Orten in Deutschland an diesem Tag an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, im Februar 2022, bekam der Tag eine noch stärkere Bedeutung. In seiner TV-Ansprache sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im vergangenen Jahr: "Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen: Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte, eine Lehre des 8. Mai 1945 sei, dass sich die Europäer nicht noch einmal durch aggressiven Nationalismus und Völkerhass auseinandertreiben lassen dürften. Den Krieg in der Ukraine nannte er einen "Epochenbruch".

Verwendete Quellen
  • rp-online.de: "Die Erfindung des 8. Mai"
  • bpb.de: "Der 8. Mai – ein deutscher Feiertag?"
  • lpb-bw.de: "Zweiter Weltkrieg: Tag der Befreiung am 8. Mai 1945"
  • nordbayern.de: "Tag der Befreiung: Warum ist der 8. Mai kein Feiertag?"
  • ndr.de: "8. Mai ist zum ersten Mal offizieller Gedenktag in Hamburg"
  • Nachrichtenagentur dpa
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