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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine geht gegen russische Schattenflotte vor
Die Ukraine nimmt die Kapitäne der Schiffe ins Visier. Großbritannien verspricht der Ukraine weiter seine Unterstützung. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Ukraine macht Trump ein Angebot für einen Deal
1.32 Uhr: Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha hat vorgeschlagen, amerikanisches Flüssigerdgas (LNG) in unterirdischen Anlagen lagern. "Die Ukraine verfügt über leistungsfähige unterirdische Gasspeicher, und wir haben das Potenzial für eine enge, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit in diesem Bereich", sagte der Minister während der Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen David Lammy.
Sybihas Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, da US-Präsident Donald Trump ukrainische Seltene Erden als Bedingung für weitere Hilfe für die Ukraine fordert. Sybiha deutete an, dass die Zusammenarbeit im Energiebereich ein weiterer wichtiger Bestandteil der bilateralen Beziehungen sein könnte: "Die Bandbreite der gemeinsamen Interessen und der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit ist nicht auf diese Ressourcen beschränkt. Wir sehen zum Beispiel ein enormes Potenzial - vor allem nach der Beendigung des russischen Gastransits durch das ukrainische Territorium - in der Möglichkeit, LNG-Gas aus den USA zu beziehen", sagte Sybiha.
Russische Soldaten setzen offenbar auf Esel
1.20 Uhr: Russische Soldaten sollen auch Esel einsetzen, um Munition zu transportieren. Der ukrainische Telegramkanal Mag_Vodogray berichtete über mehrere Sichtungen von Eseln, die von russischen Soldaten gepflegt werden. Ein in sozialen Netzen verbreitetes Video zeigt außerdem russische Soldaten, die auf Pferden reiten. Kommentatoren vermuten, dass die Huftiere es einfacher als Fahrzeuge haben, auf schlammigem Grund voranzukommen.
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Bericht: US-Mittel für Ukraine fast aufgebraucht
23.45 Uhr: Die vom US-Kongress während der Amtszeit von Präsident Biden genehmigten Mittel für Waffenlieferungen an die Ukraine sind fast aufgebraucht, da die meisten Waffen bereits in der Ukraine angekommen sind, berichtet die ukrainische Zeitung "Kiew Independent".
Ein am 30. Dezember von Ex-Präsident Joe Biden verabschiedetes Paket verbrauchte die letzten Mittel der "Ukraine Security Assistance Initiative", die seit 2022 insgesamt 32,7 Milliarden Dollar für die Beschaffung neuer Ausrüstung für die Ukraine bereitgestellt hat.
Dieses letzte Paket bestand dem Bericht zufolge hauptsächlich aus Flugabwehrraketen und Munition für Raketensysteme sowie einfacheren Artilleriegeschossen.
Merkel zeigt Verständnis für Taurus-Entscheidung von Scholz
23.35 Uhr: Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Verständnis für die Weigerung von Kanzler Olaf Scholz geäußert, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. "Ich finde, dass es durchaus Gründe gibt", sagte die CDU-Politikerin in einer Veranstaltung der "Zeit". Auch US-Präsident Joe Biden habe "mit seinen sehr bedachten Entscheidungen, was wird an Waffen geliefert und was nicht, gezeigt, dass es richtig ist, darüber nachzudenken, wie wir die Ukraine so unterstützen können, dass sie ein souveräner demokratischer Staat bleibt, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnt und man trotzdem auch bedacht vorgeht", fügt sie hinzu. "Dafür habe ich jedes Verständnis."
Russische Schattenflotte: Ukraine geht gegen Kapitäne vor
22.10 Uhr: Die Ukraine verstärkt mit Sanktionen gegen Kapitäne den Druck auf die sogenannte Schattenflotte Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete in Kiew einen Erlass mit Strafmaßnahmen gegen mehr als 50 russische Schiffsführer und einen Kapitän aus dem Iran.
Die von ihnen geführten Tanker werden zu der Schattenflotte gerechnet, mit der Russland Öl unter Umgehung von Sanktionen auf den Weltmarkt bringt. Die meisten der im Erlass genannten Schiffe stünden schon auf Sanktionslisten, meldet die Nachrichtenagentur Interfax Ukraina. Bei den Kapitänen solle nicht nur mögliches Vermögen in der Ukraine beschlagnahmt werden. Es werde ihnen verboten, die Ukraine mit ihren Schiffen anzulaufen oder ins Land einzureisen.
Die praktischen Auswirkungen dürften zunächst gering sein. Zu Begründung hieß es, die Anwerbung erfahrener Kapitäne für die Schattenflotte werde erschwert, wenn ihnen Entzug des Vermögens oder Einreiseverbote in bestimmte Länder drohten.
Großbritannien sagt Ukraine weitere Unterstützung zu
20.18 Uhr: Kurz vor erwarteten Initiativen der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs hat der britische Außenminister David Lammy Kiew besucht und dem angegriffenen Land weitere Unterstützung zugesagt. "Wir sind entschlossen, die Ukraine in die stärkstmögliche Position zu bringen sowohl im Kampf gegen Russland als auch darüber hinaus", sagt Lammy nach britischen Angaben.
Er erinnert daran, dass London und Kiew im Januar einen Vertrag über Partnerschaft auf 100 Jahre geschlossen haben, um die Zukunft der Ukraine langfristig zu sichern. Er traf in der ukrainischen Hauptstadt mit seinem Kollegen Andrij Sybiha sowie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen. Dabei brachte er Hilfen von 55 Millionen britischer Pfund (66 Millionen Euro) für soziale Projekte und den Ausbau erneuerbarer Energien in der Ukraine mit.
Russland und Ukraine tauschen Gefangene aus
15.17 Uhr: Russland und die Ukraine haben jeweils 150 Kriegsgefangene ausgetauscht. Der Austausch sei auf Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate zustande gekommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die zurückkehrenden russischen Soldaten würden derzeit in Belarus medizinisch untersucht. Dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge hätten die freigekommenen ukrainischen Soldaten zuvor an verschiedenen Fronten gekämpft. "Einige der Jungs wurden mehr als zwei Jahre lang gefangen gehalten", sagt Selenskyj auf Telegram.
Kreml: Kreml kritisiert Selenskyj-Äußerung zu Atomwaffen
14.58 Uhr: Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnet eine Äußerung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyjs über Atomwaffen für die Ukraine als verrückt. "Grundsätzlich grenzen solche Erklärungen und Äußerungen an Wahnsinn", sagt er der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Selenskyj hatte in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan gefragt, welche Sicherheitsgarantien sein Land bekomme, wenn sich der erhoffte Nato-Beitritt um Jahre oder Jahrzehnte verzögern sollte. "Welches Unterstützungspaket, welche Raketen (bekommen wir)? Oder bekommen wir Atomraketen? Dann sollte man uns Atomraketen geben."
In dem Interview hatte Selenskyj auch gesagt, dass er zu Verhandlungen mit Putin bereit sei, wenn damit Frieden für die Ukraine geschaffen werden könne. Peskow weist das als "leeres Geschwätz" zurück mit dem Argument, dass Selenskyj sich Verhandlungen selbst verboten habe.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters