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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Russland greift Kiew mit Hyperschallraketen an
Ein schwerer russischer Angriff hat am Morgen Kiew getroffen. Es brennt in mehreren Stadtteilen. Alle Informationen im Newsblog.
Fünf russische Deserteure sterben bei Feuer in Gefängnis
17.58 Uhr: Fünf russische Deserteure sind bei einem Brand in einem Militärgefängnis in Jakutien im Fernen Osten des Landes ums Leben gekommen. Sieben weitere erlitten Rauchvergiftungen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. In dem Untersuchungsgefängnis in Jakutsk, der Hauptstadt der Region, seien Soldaten inhaftiert, die ihre Einheit eigenmächtig verlassen hätten. Warum das Feuer in der Nacht ausbrach, werde ermittelt.
Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Zahl der Deserteure auf beiden Seiten lässt sich schwer erfassen. Das unabhängige russische Internetportal Mediazona schrieb im Frühjahr, dass russische Gerichte allein im März dieses Jahres fast 700 Urteile gegen Soldaten wegen eigenmächtigen Verlassens ihrer Einheit verhängt haben sollen. Seit der Teilmobilmachung in Russland im Herbst 2022 steige die Zahl der Deserteure.
Tote bei Raketenschlag gegen russische Stadt Rylsk
17.38 Uhr: Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Kleinstadt Rylsk im russischen Grenzgebiet Kursk sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Zehn Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilte der neu ernannte Gouverneur der Region, Alexander Chinschtejn, mit. Russische Telegramkanäle berichteten von bis zu 26 Verletzten.
Rylsk zählt knapp 15.000 Einwohner und liegt etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Stadt ist Aufmarschgebiet für russische Einheiten, die eingedrungene ukrainische Truppen aus dem Gebiet Kursk vertreiben sollen. Beschädigt wurden bei dem Angriff den Angaben zufolge eine Berufsschule, eine Kirche aus dem 18. Jahrhundert und andere Gebäude. Videos in sozialen Medien zeigten Brände.
Ukraine erhält 500 Leichen getöteter Soldaten zurück
13.23 Uhr: Russland hat der Ukraine die Leichen von 503 getöteten Soldaten übergeben. Nach Angaben der ukrainischen Koordinationsstelle für Kriegsgefangene waren die meisten der Soldaten bei Gefechten in der ostukrainischen Region Donezk ums Leben gekommen. Mediziner sollen die Identität der Toten bestätigen, ehe sie an ihre Angehörigen übergeben werden. Ob im Gegenzug auch tote russische Soldaten in ihre Heimat überführt wurden, ist nicht bekannt.
Russland greift Kiew mit Hyperschallraketen an
9.23 Uhr: Russland hat mit einem Raketenangriff am Morgen schwere Schäden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angerichtet. Es gebe inzwischen neun Verletzte und einen Toten, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, denn in mehreren Stadtteilen wüten Brände. Die russischen Streitkräfte hätten acht Raketen auf Kiew abgefeuert, sagte der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Serhij Popko. Dabei hätten sie Kinschal-Hyperschallraketen und ballistische Iskander/KN-23-Raketen eingesetzt.
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Neben mehreren Gebäuden und einer Reihe von Autos sei auch eine Wärmetrasse getroffen worden, teilte Klitschko mit. Damit seien Hunderte Wohnhäuser und jeweils mehr als ein Dutzend medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindergärten von der Wärmeversorgung abgeschnitten. In Kiew herrschen derzeit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
Auch im Umland der Hauptstadt gab es mehrere Einschläge – dort kamen Drohnen zum Einsatz. Es seien vor allem Lager in Brand geraten, teilte der Katastrophenschutz mit. In der Nähe des Flughafens Boryspol sei ein Feuer in einem Großlager mit 15.000 Quadratmetern Fläche ausgebrochen. Die Flammen seien inzwischen lokalisiert, heißt es.
Orbán verweigert Zustimmung zu Russland-Sanktionen
0.35 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat beim EU-Gipfel in Brüssel seine Zustimmung zur Verlängerung der Ende Januar auslaufenden Russland-Sanktionen verweigert. Wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern des Spitzentreffens in Brüssel erfuhr, sagte Orbán den anderen Staats- und Regierungschefs, er müsse über die Sache noch nachdenken. Eine Entscheidung will er demnach erst nach der Amtseinführung des neugewählten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar treffen.
Der Republikaner hat mehrfach kundgetan, er könne den russischen Krieg gegen die Ukraine in kurzer Zeit beenden. Aus Sicht von Orbán würde dann die Grundlage für die Sanktionen wegfallen. Er hatte sie wiederholt als nutzlos und schlecht für die europäische Wirtschaft kritisiert.
Ukraine meldet russischen Cyber-Angriff
0.10 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Olha Stefanishyna teilt mit, dass Russland einen Cyber-Angriff auf die staatlichen Register der Ukraine verübt hat. "Heute fand der größte externe Cyberangriff der letzten Zeit auf die staatlichen Register der Ukraine statt", schrieb Stefanishyna auf Facebook. Deshalb sei die Arbeit der einheitlichen und staatlichen Register, die dem Justizministerium der Ukraine unterstehen, vorübergehend ausgesetzt worden. Sie erklärte weiter, dass dieser Angriff die wichtige Infrastruktur in der Ukraine stören sollte. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Systeme würden fortgesetzt.
Donnerstag, 19. Dezember
Olaf Scholz telefoniert erneut mit Donald Trump
19.35 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Rande des EU-Gipfels mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert und mit ihm über den Ukraine-Krieg gesprochen. Die beiden seien sich einig gewesen, "dass der russische Krieg gegen die Ukraine schon viel zu lange andauere und es darauf ankomme, so bald wie möglich auf den Weg zu einem fairen, gerechten und nachhaltigen Frieden zu gelangen", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit anschließend mit. Der Kanzler habe bekräftigt, die Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland so lange wie nötig fortsetzen zu wollen.
Es war das zweite Gespräch des Kanzlers mit Trump seit dessen Wahlsieg am 5. November. Am 20. Januar soll Trump in Washington vereidigt werden. Dass Scholz bereits vor dem Amtsantritt schon zum zweiten Mal mit dem künftigen Präsidenten telefoniert, ist eher unüblich.
Am EU-Gipfel nahm am Donnerstag auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil. Bereits am Mittwochabend hatten sich Scholz sowie Staats- und Regierungschefs und Außenminister sechs anderer Nato-Staaten mit Selenskyj und Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu einem vertraulichen Gespräch getroffen.
Scholz hatte die Verbündeten anschließend erneut aufgerufen, ihre Hilfe für die Ukraine unvermindert fortzusetzen. "Wir müssen die Unterstützung für die Ukraine dauerhaft absichern." Scholz will Trump nach seiner Vereidigung möglichst bald in Washington besuchen. Er hat sich mehrfach zuversichtlich gezeigt, dass die USA und Europa in der Ukraine-Politik eine gemeinsame Linie finden werden.
- Eigene Recherchen
- Mit Materialien der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters