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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ukraine meldet massive russische Angriffswelle
Russland greift die Ukraine aus der Luft mit Drohnen und Raketen an. Die USA sehen derzeit wohl keine Gefahr eines Atomkriegs. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Ukrainische Luftwaffe warnt vor massiver Angriffswelle
- US-Geheimdienste: Russischer Atomwaffeneinsatz unwahrscheinlich
- USA fordern von Kiew Absenkung des Mindestalters auf 18 für Wehrpflicht
- BND-Chef warnt: Russland könnte Nato-Bündnisfall austesten
- Polen schlägt Polizeimission zum Schutz der Ostsee vor
- Slowakischer Premier nimmt Putins Einladung an
Ukrainische Luftwaffe warnt vor massiver Angriffswelle
4.45 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe meldet, dass sieben russische Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS aufgestiegen seien, was auf eine mögliche großangelegte Raketenoffensive hinweist.
Demnach wurden Raketenangriffe in mehreren Regionen registriert, darunter in Kiew, Odessa, Mykolajiw und Cherson. Die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtete, dass mindestens zwölf russische Kaliber-Raketen abgefeuert worden seien.
Landesweit wurde der Luftalarm ausgelöst, die Bevölkerung wird aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen. Aus einigen Städten wurden Explosionen gemeldet, die aber auch von der Luftabwehr stammen können. Nach Angaben der ukrainischen Energiebehörde Ukrenergo gibt es in mehreren Landesteilen Stromausfälle.
Ukraine greift Krasnodar an
4.01 Uhr: Zwei Bezirke der südrussischen Region Krasnodar sind in der Nacht Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, wie der Gouverneur der Region, Weniamin Kondratjew, auf der Messaging-App Telegram mitteilt. Eine Person sei durch Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt worden. Weitere Details zu den Angriffen und möglichen Schäden sind zunächst nicht bekannt. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria wurden 25 Drohnen abgeschossen. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russland will Siedlung eingenommen haben
2.45 Uhr: Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Siedlung Nova Illinka in der Nähe der umkämpften Stadt Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. DeepState, eine ukrainische Analysegruppe mit militärischen Kontakten, hatte bereits vor über einer Woche von der Einnahme durch russische Truppen berichtet. Die ukrainische Armee hingegen erwähnt Nova Illinka in ihren täglichen Berichten nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete in seiner nächtlichen Videoansprache die Gebiete um Kurachowe und Pokrowsk als "Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Konflikts". Am Mittwoch hatten die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben des Generalstabs bei Kurachowe 30 von 36 Angriffen abgewehrt, sechs Gefechte dauerten noch an. Auch bei Pokrowsk seien 26 von 35 Angriffen abgewehrt worden.
Bericht: Neues Hilfspaket der USA enthält Landminen
1.30 Uhr: Die US-Regierung von Präsident Joe Biden plant Insidern zufolge ein neues Waffenpaket für die Ukraine im Wert von 725 Millionen Dollar. Das sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Paket soll unter anderem Landminen, Drohnen, Stinger-Raketen und Munition für hochmobile Artillerieraketensysteme (Himars) enthalten.
Auch Streumunition soll Teil der Lieferung sein, wie aus einer Reuters vorliegenden Mitteilung hervorgeht. Die formelle Benachrichtigung des Kongresses über das Waffenpaket könnte bereits am Montag erfolgen, heißt es. Die Lieferung der umstrittenen Landminen, die in mehr als 160 Ländern verboten sind, erfolgt auf Bitten Kiews. Bei den geplanten Landminen handelt es sich um "nicht-persistente" Modelle mit kurzer Lebensdauer, die laut US-Regierung keine langfristige Gefahr für Zivilisten darstellen sollen.
Das neue Paket stellt eine deutliche Aufstockung im Vergleich zu früheren Hilfslieferungen dar. Biden will die im Rahmen der sogenannten Presidential Drawdown Authority (PDA) bereits bewilligten Mittel in Höhe von vier bis fünf Milliarden Dollar voraussichtlich noch vor dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar einsetzen.
Drohnenwelle über der Ukraine gemeldet
1.10 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat eine neue Welle von Drohnenangriffen gemeldet. In weiten Teilen des Landes wurde Alarm ausgelöst. Russische Drohnen wurden in verschiedenen Regionen gesichtet, mit Bewegungen in westliche und südwestliche Richtungen. Angriffe wurden unter anderem aus Saporischschja und der Region Kiew gemeldet. Es wurden mehrere Gruppen von Drohnen sowie feindliche Raketenbewegungen beobachtet. Die Luftstreitkräfte der Ukraine berichteten über die Angriffe und die Verteidigungsmaßnahmen.
US-Geheimdienste: Russischer Atomwaffeneinsatz unwahrscheinlich
0.01 Uhr: US-Geheimdienste halten den Einsatz russischer Atomwaffen trotz der Drohung von Präsident Wladimir Putin für unwahrscheinlich. Das sagten fünf mit den Geheimdiensten vertraute Personen Reuters. Die nachrichtendienstlichen Bewertungen der vergangenen sieben Monate haben ergeben, dass eine nukleare Eskalation infolge einer Lockerung der Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen durch die Ukraine unwahrscheinlich sei. Allerdings sei es wahrscheinlich, dass Russland Sabotageakte gegen europäische Ziele ausweiten werde, um den Druck auf den Westen wegen seiner Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen.
Mittwoch, 27. November
Selenskyj bittet Nato um Flugabwehr gegen russische Rakete
22.27 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Nato-Staaten um mehr Flugabwehrwaffen nach dem russischen Angriff mit einer neuen Mittelstreckenrakete. Darüber habe er telefonisch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen, berichtet Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache aus Kiew. "Ich habe bestimmte Luftabwehrsysteme genannt, die wir brauchen und die funktionieren können. Unsere Partner verfügen über diese Luftabwehrsysteme", sagt er. Die Nato habe bei ihrem vergangenen Gipfeltreffen in Washington im Juli mehr Flugabwehr für die von Russland angegriffene Ukraine zugesagt, aber die Lieferung vieler Waffen stehe noch aus, bemängelt Selenskyj.
USA fordern von Kiew Absenkung des Mindestalters auf 18 für Wehrpflicht
22.02 Uhr: Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung fordert die Ukraine dazu auf, das Mindestalter für den Militärdienst auf 18 Jahre zu senken. Vor Journalisten sagt er, die Ukraine mobilisiere und trainiere nicht genügend neue Soldaten, um die Verluste auf dem Schlachtfeld auszugleichen. "Was jetzt benötigt wird, sind Truppen", sagt er. "Die Russen machen stetige Fortschritte im Osten und beginnen, die ukrainischen Linien bei Kursk zurückzudrängen (...) Mobilisierung und eine größere Truppenstärke könnten derzeit einen erheblichen Unterschied machen, wenn wir das Schlachtfeld betrachten."
Russischer Diplomat: Kürzung der US-Hilfen ist Todesurteil für Ukraine
21.30 Uhr: Jede Entscheidung des künftigen Präsidenten Donald Trump, die Ukraine-Hilfen zu kürzen, komme einem Todesurteil für die ukrainische Armee gleich, sagt der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski. Er zeigt sich im UN-Sicherheitsrat sicher, dass Trump auf alle Fälle die Unterstützung der Ukraine überprüfen werde. Dem scheidenden Präsidenten Joe Biden wirft er vor, durch die zuletzt intensivierte Unterstützung ein "Chaos sowohl in Russland als auch im neuen Team im Weißen Haus" schaffen zu wollen. Von Trumps Stab war zunächst keine Stellungnahme zu den Äußerungen Poljanskis zu bekommen.
BND-Chef warnt: Russland könnte Nato-Bündnisfall austesten
21.21 Uhr: Der BND sieht zunehmende hybride Angriffe Russlands auf Deutschland und die Nato. Präsident Wladimir Putin wolle auch die Bündnisbereitschaft in der Nato testen, glaubt Präsident Bruno Kahl. Mehr zur Einschätzung des BND-Chefs lesen Sie hier.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters