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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Warnung vor Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
Russland droht der Ukraine mit Vergeltung für den ersten ATACMS-Angriff. Die USA schließen deshalb bereits ihre Botschaft in Kiew. Alle Informationen im Newsblog.
Luftalarm in Kiew und anderen Regionen der Ukraine
13.14 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes ist Luftalarm ausgelöst worden. Die Warnung solle nicht ignoriert werden, teilte der Chef der Präsidialverwaltung mit.
Warnung vor Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
10.11 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines "möglichen schweren Luftangriffs" geschlossen worden. "Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten", teilt die Botschaft auf ihrer Webseite mit. "Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen", heißt es weiter. Die Botschaft rät US-Bürgern in Kiew zudem, sich bei Luftalarm "sofort" in Sicherheit zu bringen.
Russland hatte "entsprechende" Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.
Südkorea: Rund 10.900 Nordkoreaner nach Kursk entsandt
8.20 Uhr: Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben rund 10.900 Soldaten zur Verstärkung russischer Einheiten in die umkämpfte russische Region Kursk entsandt. Sie würden als Teil der russischen Luftlandeeinheiten und der Marineinfanterie eingesetzt, sagt der Abgeordnete Lee Seong Kweun. Er ist Mitglied des parlamentarischen Geheimdienstausschusses und beruft sich auf Erkenntnisse des südkoreanischen Geheimdienstes NIS. Zudem habe Nordkorea weitere Waffen für den Krieg in der Ukraine geliefert, darunter Mehrfachraketenwerfer und Panzerartillerie.
Ukraine: Umweltschäden in Höhe von 71 Milliarden Dollar
8.07 Uhr: Das ukrainische Umweltministerium teilt mit, dass die Umweltschäden, die seit Februar 2022 durch den russischen Angriffskrieg im Land entstanden sind, sich auf etwa 71 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro) belaufen. Auf der Weltklimakonferenz in Baku verweist die Umweltministerin Swetlana Gryntschuk auch auf die durch den Krieg verursachten zusätzlichen CO2-Emissionen. Diese würde sich auf 180 Millionen Tonnen belaufen.
Den ukrainischen Schätzungen zufolge wurden CO2-Emissionen von 51,6 Millionen Tonnen direkt durch militärische Aktivitäten verursacht. Emissionen, die durch zerstörte Infrastruktur und deren Wiederaufbau entstehen, wurden mit 56 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente angegeben. Die Treibhausgasemissionen durch kriegsbedingt entstandene Brände wurden auf 27,2 Millionen Tonnen beziffert. Dazu sei ein wesentlicher Punkt in der Klimabilanz auch die Zerstörung von etwa drei Millionen Hektar Wald in der Ukraine.
Gryntschuk sieht allerdings auch Fortschritte im Hinblick auf den Klimaschutz. Unter dem Druck von Energieknappheit als Folge der russischen Angriffe seien "alle Menschen in der Ukraine in sehr kurzer Zeit sehr energieeffizient geworden", so die Ministerin. Auch werde beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur stärker auf kleinere Einheiten und erneuerbare Energien gesetzt – schon weil diese nicht so leicht durch Russland angreifbar seien.
Nach ukrainischem ATACMS-Feuer: Moskau droht mit Antwort
07:50 Uhr: Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen droht Moskau mit einer Reaktion. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine "entsprechende" Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erfolgte der ukrainische Angriff mit von den USA gelieferten Waffen auf russisches Gebiet an der Grenze zum Nachbarland. Ein ukrainischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Einsatz der Raketen.
Schweigen auf den Kanälen zwischen Moskau und Washington
06:25 Uhr: Zwischen Washington und Moskau herrscht trotz ständig öffentlich ausgetragener Differenzen seit über zweieinhalb Jahren eisiges Schweigen. Das 1962 nach der Kuba-Krise eingeführte sogenannte Rote Telefon gebe es schon lange nicht mehr, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass. Stattdessen nutzen der Kreml und das Weiße Haus modernste Mittel zur direkten Kommunikation der Präsidenten. "Wir haben besonders geschützte Kommunikationskanäle, sogar für Videokonferenzen."
Allerdings herrsche auch auf diesen neuen Kanälen schon länger Schweigen, so Peskow. Das letzte direkte Gespräch auf diesem Weg hatten Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden am 12. Februar 2022 geführt, kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Das berühmte Rote Telefon war nach der Kuba-Krise als Möglichkeit zur schnellen und direkten Kontaktaufnahme zwischen Moskau und Washington eingerichtet worden. Die Leitung ging am 30. August 1963 in Betrieb, allerdings zunächst nicht für Telefonate, sondern für Fernschreiber mit Verschlüsselung. Die bekannten roten Telefone wurden erst Anfang der 1970er-Jahre eingeführt. Die Hotline wurde im Kalten Krieg genutzt, um militärische Zwischenfälle zu vermeiden.
Selenskyj: Ukraine soll nicht für Wahlkampf benutzt werden
5 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen. "Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen", sagte Selenskyj in einer Anspielung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Selenskyj stellte im Parlament einen Plan vor, wie sein Land dem russischen Druck besser standhalten kann.
In internationalen Medien wird seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass der Krieg in der Ukraine entlang der Frontlinie eingefroren werden könnte, ohne dass Kiew juristisch Gebiete an Russland abtritt. Selenskyj hingegen lehnt formaljuristische Gebietsabtretungen kategorisch ab. "Wir verzichten nicht auf die Rechte der Ukraine auf ihr Territorium", unterstrich der Staatschef.
Kiew werde es auch nicht zulassen, dass die Ukraine in Wahlkämpfen benutzt werde, sagte Selenskyj. Die anstehenden Bundestagswahlen in Deutschland erwähnte er nicht explizit. "Auf Kosten der Ukraine zu gewinnen, gelingt nicht. Gemeinsam mit der Ukraine kann man aber gewinnen", sagte er.
Selenskyj: Bei Einschnitten in der US-Militärhilfe "werden wir verlieren"
3.10 Uhr: Im Fall von Einschnitten bei der US-Militärhilfe für Kiew wird die Ukraine nach Einschätzung ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Krieg gegen Russland verlieren. "Wenn sie kürzen, (...) werden wir verlieren, denke ich", sagte Selenskyj bei einem Interview mit dem US-Sender Fox News am Dienstag. "Wir werden kämpfen. Wir haben unsere Produktion, aber es reicht nicht aus, um sich durchzusetzen."
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters