Stromversorgung betroffen Russland greift Ukraine massiv an – Polen reagiert mit Kampfjets
Russland bombardiert die Ukraine massiv, auch im Westen. Daraufhin schaltet sich das Nachbarland Polen ein und lässt Kampfjets aufsteigen.
Wegen "massiver" russischer Angriffe auf die Ukraine hat Polen Kampfjets aufsteigen lassen. "Einsätze von polnischen und von alliierten Flugzeugen in unserem Luftraum haben begonnen", erklärte die polnische Armee am Sonntagmorgen im Onlinedienst X den Einsatz der Abfangjäger. Zudem seien "alle nötigen Kräfte" zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums mobilisiert worden.
In der Nacht zu Sonntag wurden darüber hinaus die Radaraufklärungssysteme und Bodenluftverteidigungssysteme in höchste Bereitschaft versetzt. Grund für die Entscheidung seien "massive Angriffe der Russischen Föderation" auf die Ukraine, erklärte die polnische Armee. Die russischen Angriffe erfolgten "mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und Drohnen".
Sie richteten sich unter anderem gegen Einrichtungen in der Westukraine, die an Polen grenzt. Die ergriffenen Maßnahmen zielten darauf ab, die Sicherheit in den polnischen Grenzbereichen zu gefährdeten Gebieten in der Ukraine zu gewährleisten, hieß es weiter.
Der Nato-Mitgliedstaat Polen lässt bei jedem größeren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfjets aufsteigen. Dabei kommen wie in diesem Fall auch regelmäßig Kampfflugzeuge von Nato-Partnern zur Unterstützung zum Einsatz. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg. Polen ist seit 1999 Nato-Mitglied.
Zahlreiche Explosionen in mehreren Städten
Russland hatte die Ukraine mit etwa 120 Raketen und 90 Drohnen angegriffen. "Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am Morgen mehrere von der Flugabwehr ausgelöste Explosionen zu hören. Behördenangaben zufolge gerieten zwei Wohnhäuser in Brand. "Leider gibt es beschädigte Objekte durch Einschläge und herabfallende Trümmer", teilte der Staatschef mit. Er sprach zudem den Angehörigen von zwei Frauen sein Beileid aus, die in der südukrainischen Stadt Mykolajiw getötet wurden.
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Explosionen wurden auch aus Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa gemeldet. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind Dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem durch strategische Bomber auf Ziele im ganzen Land abgefeuert worden. Zuvor waren demnach bereits Dutzende Kampfdrohnen von Russland eingesetzt worden.
Insbesondere das ukrainische Stromnetz war dabei offenbar im Visier. "Ein weiterer massiver Angriff auf das Stromnetz ist im Gange. Der Feind greift Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen in der gesamten Ukraine an", schrieb der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook. Das Ausmaß des Schadens war zunächst nicht klar. In Teilen von Kiew, umliegenden Gebieten und der Region Dnipropetrowsk war die Stromversorgung unterbrochen.
In mehreren Gebieten wurde als Vorsichtsmaßnahme der Strom abgeschaltet, um einer eventuellen Überlastung des Netzes vorzubeugen, sollten Energieanlagen getroffen werden.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters