Durchschnittlich 38 Jahre alt Verluste in Putins Armee steigen – ebenso wie das Alter der Opfer
Wladimir Putins Armee verliert aktuell deutlich mehr Soldaten. Und auch das Alter der Opfer ist deutlich höher als zu Beginn des Krieges.
Die Verluste von Russlands Armee im Ukraine-Krieg sind zuletzt deutlich angestiegen. Zudem waren die Gestorbenen deutlich älter als die Opfer zu Beginn des Krieges. Das zeigen Recherchen der BBC und des russischen Portals "Mediazona".
So waren die getöteten russischen Soldaten 2024 durchschnittlich 38 Jahre alt. In den ersten Monaten des Krieges lag das Durchschnittsalter der Opfer noch bei 21 Jahren. Auch die Zahl der Verluste hat sich zuletzt deutlich erhöht. Im Oktober starben 152 eindeutig identifizierbare russische Soldaten pro Tag, im September 140. Dagegen lagen die täglichen Verluste im vergangenen Jahr noch bei 90.
Der britische Geheimdienst hatte zuletzt von 1.271 täglichen Opfern in der russischen Armee berichtet. Die Zahl bezieht sich allerdings nicht nur auf getötete, sondern auch schwer verwundete russische Soldaten.
Mittlerweile sterben mehr Freiwillige
Der deutliche Anstieg der Verluste könnte laut des Berichts auf Offensivoperationen russischer Streitkräfte in der Region Donezk in der Ukraine zurückzuführen sein. So gab es jüngst Angriffe auf Vugledar, das Anfang Oktober eingenommen wurde, und Pokrowsk, wo die Kämpfe andauern. Auch eine verspätete Meldung der Verluste in Kursk und die Folgen der Sommeroffensive könnten demnach Grund für den Anstieg sein.
Die Recherche ermittelte insgesamt 78.329 Namen russischer Soldaten heraus, die im Krieg gefallen sind, und konnte daher Details zu ihren Hintergründen herausfinden. So fand die BBC heraus, dass die Opfer mittlerweile insbesondere Freiwillige sind, die sich nach Kriegsbeginn für das Militär verpflichteten. Zu Beginn war das typische Todesopfer noch ein Vertragssoldat einer Eliteeinheit, später waren es meistens Gefangene.